"Schreite vom Feld": Fußi erreichte 10-Prozent-Hürde nicht
Innenpolitisch geht es in Österreich seit einigen Tagen rund, die Parteien lassen nach dem Scheitern der Koalitionsgespräche kein gutes Haar aneinander. In der SPÖ dürfte man aber zumindest über eine Meldung erleichtert gewesen sein: Am Dienstag verkündete Babler-Herausforderer Rudi Fußi, sich nicht mehr um den Chefposten in der SPÖ bemühen zu wollen.
Er habe zwar über 41.000 Unterschriften gesammelt, davon seien aber nur 10.257 von tatsächlichen SPÖ-Mitgliedern. Um eine Neuwahl des Parteivorsitzes herauszufordern, hätte Fußi aber mindestens 10 Prozent der Mitglieder überzeugen müssen. Das wären rund 13.000 bis 14.000 Unterschriften innerhalb eines Quartals gewesen. Erst dann hätte es eine Abstimmung gegeben.
"Das Ergebnis ist enttäuschend für mich", gab Fußi bei einer Pressekonferenz drei Monate nach Beginn seiner Kampagne zu. Die 10-Prozent-Marke habe er "deutlich verfehlt".
SPÖ soll Führung "austauschen"
Wahnsinnig mitgenommen sei er aber nicht, er "schreite trotzdem erhobenen Hauptes und bestens gelaunt vom Feld". Nicht aber, ohne noch eine Spitze gegen Babler fallen zu lassen. So solle die Partei schleunigst "die Führung" austauschen. Fußi schlägt dazu Ex-Kanzler Christian Kern vor.
Er selbst kehre nun wieder in die Privatwirtschaft zurück. "Ich geh' jetzt wieder arbeiten", sagte er und freue sich "wahnsinnig". Sein PR-Unternehmen habe er in den vergangenen Monaten bereits vermisst, dort könne er "tatsächlich Wirkung entfalten", so Fußi.
Zusammenfassung
- Drei Monate lang sägte Rudi Fußi am Sessel von SPÖ-Parteichef Andreas Babler.
- Am Dienstag beendete er das Unterfangen: Er habe nicht die notwendigen Unterschriften erhalten, um Babler herauszufordern.
- Um eine Neuwahl des Parteivorsitzes herauszufordern, hätte Fußi aber mindestens 10 Prozent der Mitglieder überzeugen müssen. Die 10-Prozent-Marke habe er "deutlich verfehlt".
- Er selbst kehre nun wieder in die Privatwirtschaft zurück. "Ich geh' jetzt wieder arbeiten", sagte er und freue sich "wahnsinnig".