APA/APA/dpa/Monika Skolimowska

Fast 478.000 Österreicher bekommen Pflegegeld

Im März haben in Österreich knapp 478.000 Menschen Pflegegeld bezogen, die überwiegende Mehrheit davon Frauen (295.000), zeigen von der APA zum "Tag der Pflege" am Sonntag abgefragte Daten des Sozialministeriums. Im Vergleich zum Monat davor haben sich die Zahlen damit kaum verändert (plus 0,3 Prozent), im Jahresvergleich gab es einen Anstieg um 2,8 Prozent. Bei der Zuordnung nach Pflegestufen - diese orientieren sich am Pflegebedarf nach Stunden - gab es kaum Änderungen.

Die meisten Pflegegeldbezieherinnen und -bezieher gibt es weiterhin mit 28,3 Prozent in der niedrigsten Pflegestufe 1. Rund 20,7 Prozent sind Stufe 2 zugeordnet, in Stufe 3 sind es 18,9 Prozent, in Stufe 4 rund 14,7 Prozent, 11,4 Prozent befinden sich in der Stufe 5, rund 4,3 Prozent in der Stufe 6 und 1,8 Prozent in der höchsten Stufe 7.

Mit Jahreswechsel wurde das Pflegegeld routinegemäß erhöht, der "Anpassungsfaktor" lag diesmal bei 9,7 Prozent. Damit erhalten Pflegegeldbezieher der Stufe 1 seit Jänner monatlich rund 192 Euro pro Monat, in Stufe 2 sind es 354, in Stufe 3 kommt man auf 552 Euro, in Stufe 4 auf 827, in Stufe 5 auf 1.124 Euro. Für Betroffene in Stufe 6 gibt es 1.569 Euro, in der höchsten Stufe 7 sind es 2.062.

Im Gesundheitsministerium betonte man in einer Stellungnahme, dass die steigende Lebenserwartung zu mehr Unterstützungsbedarf führe, gleichzeitig würden mehr Pflegekräfte und Betreuungspersonal gebraucht. Darauf habe man bereits mit Maßnahmen wie den beiden Teilen der Pflegereform, der Aufstockung des Pflegefonds auf 1,1 Mrd. Euro im Rahmen des Finanzausgleichs (u.a. für höhere Entgelte für Pflege- und Betreuungspersonal, Ausbildungsbeitrag, dauerhafte Verankerung von Community Nursing) oder dem Pflegestipendium für den Um- oder Wiedereinstieg in die Pflege reagiert. Trotz dieser Fortschritte seien weitere Schritte notwendig, "hierzu sind wir im laufenden Austausch mit den Systempartnerinnen und Systempartnern".

Auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wies anlässlich des Tags der Pflege auf die "Fülle an Maßnahmen", mit denen die Regierung versucht habe, "möglichst gute Rahmenbedingungen für die Pflege zu schaffen". Förderungen seien erhöht worden, rechtliche Rahmenbedingungen sowie Ausbildungswege verbessert worden, so Nehammer.

Dagegen kam von anderer Seite einmal mehr Kritik an der Situation im Pflegebereich. "Der Pflegenotstand ist bittere Realität", meinte SPÖ-Chef Andreas Babler im Kurznachrichtendienst X (vormals Twitter) und forderte einmal mehr eine Pflegeoffensive mit besseren Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte und eine Bezahlung für Pflegeschülerinnen und -schüler während ihrer Ausbildung. Auch Pflege

ribbon Zusammenfassung
  • Im März 2024 bezogen fast 478.000 Österreicher Pflegegeld, wobei Frauen mit 295.000 die Mehrheit stellen.
  • Die Pflegegeldbeträge wurden zum Jahreswechsel um 9,7 Prozent erhöht, wodurch Bezieher in der niedrigsten Stufe 1 nun 192 Euro monatlich erhalten.
  • Trotz der Erhöhung des Pflegegeldes und weiterer Maßnahmen kritisiert SPÖ-Chef Andreas Babler die Pflegesituation als 'bittere Realität' und fordert verbesserte Arbeitsbedingungen für Pflegekräfte.