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Ex-NRA-Chef LaPierre wegen Veruntreuung schuldig gesprochen

Der langjährige Chef der einflussreichen US-Waffenlobby NRA, Wayne LaPierre, ist laut Medienberichten wegen Veruntreuung von Geldern schuldig gesprochen worden. Demnach befand ein Geschworenengericht in New York LaPierre am Freitag für schuldig, der Lobbyorganisation durch sein Fehlverhalten Verluste in Höhe von 5,4 Millionen Dollar (knapp fünf Millionen Euro) verursacht zu haben.

Die New Yorker Staatsanwaltschaft hatte im August 2020 Klage gegen LaPierre und weitere NRA-Manager erhoben. Generalstaatsanwältin Letitia James warf den Angeklagten vor, die Lobbyorganisation als ihr "persönliches Sparschwein" missbraucht und Millionensummen für persönliche Vorteile wie Privatjets, teure Restaurantbesuche und Familienausflüge auf den Bahamas ausgegeben zu haben.

LaPierre hatte im Jänner kurz vor Prozessbeginn seinen Rücktritt als NRA-Chef bekannt gegeben und gesundheitliche Probleme als Grund angegeben. Die NRA ist eine der einflussreichsten Lobbyorganisationen der USA und hat nach eigenen Angaben rund fünf Millionen Mitglieder. Sie stemmt sich seit Jahrzehnten mit teilweise höchst umstrittenen Methoden gegen eine Verschärfung des US-Waffenrechts.

Der Einfluss der NRA ist enorm: Die Organisation kann erheblichen Druck auf Politiker ausüben und ist ein wichtiger Parteispender. Unter anderem förderte sie den Präsidentschaftswahlkampf des Republikaners Donald Trump im Jahr 2016 mit Millionensummen. Versuche, das Waffenrecht zu verschärfen, scheiterten immer wieder auch am Widerstand der Waffenlobby.

ribbon Zusammenfassung
  • Wayne LaPierre, ehemaliger Chef der US-Waffenlobby NRA, wurde wegen Veruntreuung von Geldern für schuldig befunden.
  • Ein Geschworenengericht in New York verurteilte ihn zu einem Schadenersatz von 5,4 Millionen Dollar an die NRA.
  • LaPierre nutzte NRA-Mittel für Privatjets und Ausflüge; sein Rücktritt erfolgte im Jänner aus gesundheitlichen Gründen.