EU-Staaten ringen weiter um Öl-Embargo gegen Russland
Die EU-Kommission hatte zuvor einen Kompromiss vorgeschlagen, der Ungarn, der Slowakei und Tschechien mehr Zeit für die Umsetzung des Embargos geben würde. Von Diplomaten hieß es, dass bilaterale Gespräche mit Ungarn und anderen Ländern liefen. Die Länder hatten demnach weitere Zugeständnisse gefordert - mehr Zeit, aber auch finanzielle Unterstützung. Unter anderem Bulgarien will ebenfalls eine Ausnahmeregelung.
Damit das Sanktionspaket umgesetzt werden kann, müssen alle Länder zustimmen. Ziel ist es, das Paket noch am Wochenende zu beschließen - ob das gelingt, ist noch unklar.
Ungarn, Tschechien und die Slowakei sind stark von russischem Öl abhängig, das komplett über die Pipeline "Druschba" (Freundschaft) geliefert wird. Tschechien deckte 2021 nach Angaben der nationalen Statistikbehörde rund die Hälfte seines Ölverbrauchs aus russischen Quellen. In Ungarn kommen der Regierung zufolge 65 Prozent aus Russland. Für die Slowakei ist Russland nach Angaben der nationalen Betreibergesellschaft Transpetrol die einzige Ölquelle. Der EU-Kommission zufolge machen die Lieferungen an diese Länder aber nur einen sehr kleinen Anteil der gesamten EU-Importe russischen Öls aus. Österreich kommt eigenen Angaben zufolge seit März ohne russisches Gas aus.
Zusammenfassung
- Unter anderem Bulgarien will ebenfalls eine Ausnahmeregelung.
- Tschechien deckte 2021 nach Angaben der nationalen Statistikbehörde rund die Hälfte seines Ölverbrauchs aus russischen Quellen.
- In Ungarn kommen der Regierung zufolge 65 Prozent aus Russland.
- Für die Slowakei ist Russland nach Angaben der nationalen Betreibergesellschaft Transpetrol die einzige Ölquelle.
- Österreich kommt eigenen Angaben zufolge seit März ohne russisches Gas aus.