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Zwei Erzkonservative treten doch nicht bei Iran-Wahl an

Kurz vor der Präsidentenwahl im Iran haben zwei konservative Fundamentalisten ihre Kandidatur zurückgezogen. Nach Amir-Hossein Ghazizadeh Hashemi verkündete auch der amtierende Bürgermeister der Hauptstadt Teheran, Alireza Zakani, am Donnerstag, am Freitag nicht antreten zu wollen. Beide Politiker begründeten den Schritt damit, die verbliebenen konservativen Bewerber zu stärken.

Hashemi gehört als erzkonservativer Politiker der sogenannten Stabilitätsfront, einer systemtreuen Gruppe, an und steht der Stiftung für Märtyrer und Veteranen als Vorsitzender vor. Er gab seinen Rückzug bereits am Mittwoch auf der Plattform X bekannt.

Rund 61 Millionen Wählerinnen und Wähler sind an diesem Freitag dazu aufgerufen, einen Nachfolger für den tödlich verunglückten Präsidenten Ebrahim Raisi zu wählen. Der Wächterrat, ein islamisches Kontrollgremium, hatte für die Wahl nur sechs Kandidaten zugelassen. Seit Donnerstag in der Früh ist der Wahlkampf offiziell beendet.

Im konservativen Lager tobt ein Machtkampf zwischen dem politischen Hardliner Saeed Jalili, Ex-Unterhändler bei Atomverhandlungen, und Parlamentspräsident Mohammad Baqer Qalibaf. Als einziger moderater Kandidat hat auch der frühere Gesundheitsminister Massoud Pezeshkian gute Chancen. Zakani forderte Qalibaf und Jalili auf, ihren Machtkampf zu beenden und eine mögliche moderate Regierung zu verhindern.

Neben den drei Kandidaten bleibt noch der Geistliche Mostafa Purmohammadi im Rennen.

Auch iranische Bürger im Ausland können an der Wahl am Freitag teilnehmen. Abstimmungslokale in Österreich gibt es an der Botschaft in Wien sowie in Graz. Aber auch in der slowakischen Hauptstadt Bratislava können Iraner ihre Stimme abgeben. Die Wahllokale sind jeweils von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet, teilte die Botschaft in Wien in einer Aussendung mit. Wahlberechtigt sind alle Iraner ab 16 Jahren, die einen Reisepass oder eine Geburtsurkunde vorweisen können.

ribbon Zusammenfassung
  • Zwei konservative Fundamentalisten, Amir-Hossein Ghazizadeh Hashemi und Alireza Zakani, haben kurz vor der iranischen Präsidentenwahl ihre Kandidatur zurückgezogen, um die verbliebenen konservativen Bewerber zu stärken.
  • Rund 61 Millionen Wählerinnen und Wähler sind an diesem Freitag zur Wahl eines Nachfolgers für den tödlich verunglückten Präsidenten Ebrahim Raisi aufgerufen, wobei der Wächterrat nur sechs Kandidaten zugelassen hat.
  • Auch iranische Bürger im Ausland können an der Wahl teilnehmen, unter anderem in Wien und Graz, wo die Wahllokale von 8.00 bis 18.00 Uhr geöffnet sind.