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El-Nagashi erklärt Teilnahme an Anti-Trans-Demo in Wien

Die Grünen-Nationalratsabgeordnete Faika El-Nagashi wurde kritisiert, weil sie am Samstag an einer "transfeindlichen" Kundgebung der umstrittenen Anti-Trans-Aktivistin Posie Parker teilnahm. Nun erklärt sie ihre Sichtweise.

Posie Parker lud am Samstag zu einer Kundgebung vor der Votivkirche in Wien. Das sorgte für viel Kritik und gar einer Gegendemo der Österreichischen Hochschüler:innenschaft (ÖH). Die ÖH wirft Posie Parker explizite Transfeindlichkeit und Gewaltandrohungen vor. 

Die Aktivistin wird von der ÖH als "TERF" - also Exclusionary Radical Feminist" (Trans-ausschließende radikale Feministin) bezeichnet. Sie habe in der Vergangenheit dazu aufgerufen, Trans*männer zu sterilisieren oder habe Trans*frauen den Tod gewünscht, so die ÖH. Außerdem nutze die Britin rechtsextreme Narrative und kooperiere mit Menschen aus der rechtsextremen oder ultrakonservativen Szene.

Abgeordnete schildert ihre Sichtweise

Dass die grüne Nationalratsabgeordnete Faika El-Nagashi bei dieser Kundgebung zu Wort meldete, sorgte für heftige Kritik, auch aus den eigenen Reihen. Auf Twitter erklärte El-Nagashi nun ihre Demo-Teilnahme. So teile sie "viele der Ansichten und Zugänge von Posie Parker nicht", es würde in dem Fall aber nicht um die Aktivistin gehen, sondern die "Komplexität der Debatte". So müsse Kritik auch erlaubt sein. In dieser "polarisierten" Debatte sei es jedoch kaum möglich, "sachlich zu diskutieren". 

El-Nagashi sieht es als ihre Verantwortung, "feministische Stimmen wahrzunehmen und die Debatten über Interessenskonflikte und Spannungsfelder rund um 'gender identity' aus einer links-progressiven Position zu führen".

Frauen hätten sich vor "Shitstorms" gefürchtet oder Angst um ihre "Reputation" gehabt und seien deshalb der Veranstaltung fern geblieben. Jedoch sollten sich Frauen nicht davor fürchten müssen, "öffentlich zu sprechen und feministische Positionen zu vertreten". 

Zum Ende ihrer Botschaft appellierte El-Nagashi an eine "resiliente Debattenkultur" sowie "mehr Differenzierung" der Beteiligten und sagte: "Nichts daran ist menschenfeindlich".

ribbon Zusammenfassung
  • Die Grünen-Nationalratsabgeordnete Faika El-Nagashi wurde kritisiert, weil sie am Samstag an einer "transfeindlichen" Kundgebung der umstrittenen Anti-Trans-Aktivistin Posie Parker teilnahm.
  • Nun erklärt sie ihre Sichtweise.