Drexler-StatementPULS 24

Drexler übernimmt jetzt doch Verantwortung für Wahlschlappe

Der steirische ÖVP-Landeshauptmann Christopher Drexler hatte nach seiner herben Wahlniederlage schnell einen Schuldigen ausgemacht: den Bund. Am Montag sprach ihm die steirische Volkspartei das Vertrauen aus, im Statement danach räumte Drexler doch noch seine eigene Verantwortung für das Ergebnis ein.

Ab 13 Uhr tagte in den Klubräumen der ÖVP in Graz der erweiterte Parteivorstand und wie angekündigt stellte Drexler die Vertrauensfrage.

Das Ergebnis fiel einstimmig zu seinen Gunsten aus. Der bisherige Landeshauptmann bekam das Mandat, die anstehenden Koalitionsverhandlungen mit der FPÖ zu führen.

In einem Statement am Montagnachmittag räumte Drexler dann schließlich ein: "Ich war der Spitzenkandidat, daher habe auch ich diese Landtagswahl verloren." 

Mit seinen Aussagen am Sonntag habe er zum Ausdruck bringen wollen, dass es "natürlich, wie bei jeder Wahl, auch bundespolitische Einflüsse gegeben hat und ich glaube, dass die diesmal besonders stark waren." Er sei nicht der einzige, der das so gesagt hat. Drexler selbst habe in diesem Zusammenhang eine "zugespitzte Aussage" getroffen.

Nach der Bekanntgabe der Ergebnisse am Sonntagabend klang das noch anders.

"Bauernopfer der Republik"

Der bisherige Landeshauptmann sah sich als das "Bauernopfer der Republik", die Bundespolitik habe diese Wahl dominiert. Und weiter: "Warum hat der Bundespräsident des g'mocht" – diese Frage hätte sich bei seinen letzten Wahlkampfauftritten durchgezogen. In der Entscheidung von Alexander Van der Bellen, der FPÖ nicht den Regierungsbildungsauftrag im Bund zu erteilen, ortete er den Hauptgrund für sein Scheitern.

Das Statement unmittelbar nach der Wahl

"I hob ois gem", so der bisherige Landeshauptmann - er hat alles gegeben. Er habe alles getan, um "diesem eisigen Gegenwind etwas entgegenzusetzen."

Auch in der steirischen Debatte um das Leitspital in Liezen wollte der ÖVP-Spitzenkandidat keinen Grund für seine Niederlage erkennen. Während ÖVP und SPÖ an dem Projekt festgehalten hatten, stellte sich die Opposition samt FPÖ klar dagegen. Prompt fuhren die Blauen eben in Liezen ihr landesweit bestes Ergebnis ein.

ribbon Zusammenfassung
  • Der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler hatte nach seiner herben Wahlniederlage schnell einen Schuldigen ausgemacht: den Bund.
  • Am Montag sprach ihm die steirische Volkspartei das Vertrauen aus - zunächst für Koalitionsverhandlungen mit den Freiheitlichen.