Doskozil will Risiko, sieht sich nicht als "Träumer"
Er sei kein "Träumer", vieles werde möglich sein, wenn es die SPÖ schaffe, das, was man sich vornehme, auch umzusetzen und durchzusetzen, sagte er in Kobersdorf.
In den vergangenen Jahren sei man froh gewesen, wenn man die Funktion des Bundeskanzlers gehabt habe, und habe dafür gleich den Finanzminister hergegeben. So habe man aber keine Politik für die Menschen machen können. Er gehe ein Risiko ein, indem er sich für den Vorsitz bewerbe. Aber:
„Man muss im Leben was riskieren. Man kann nicht immer an der Funktion hängen.“
SPÖ nicht glaubwürdig
Der Grund, warum man im Burgenland so erfolgreich sei, sei "Zusammenhalt", betonte Doskozil. Er erinnerte an die Wahl in Salzburg, wo die KPÖ fast zwölf Prozent mit dem Thema Wohnen geschafft habe, ein Thema, das eigentlich die SPÖ für sich reklamiert habe.
Warum man dann nicht gewählt wurde? "Weil man es uns nicht geglaubt hat", meinte Doskozil, "weil wir seit 15 Jahren dasselbe predigen und es nicht tun". Im Burgenland habe er hingegen den Mindestlohn umgesetzt.
Doskozil will keine "Almosen"-Sozialpolitik mehr
Im Interview mit PULS 24 Reporterin Charlotte Heß spricht der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) über die zentrale Themen, mit denen er die SPÖ voranbringen will - etwa den Mindestlohn. Unterdessen will er sich das Vertrauen der Menschen "erarbeiten".
Neue SPÖ?
Doskozil will eine SPÖ, in der es keine "Almosen" braucht und diese Politik will er ohne ÖVP machen. Ein Mindestlohn von 2.000 Euro müsse kommen, das sei "das Einzige, wofür er eintrete".
Er habe ein persönliches Problem damit, dass die Politik nicht halte, was sie den Leuten im Wahlkampf verspricht. "Wir haben Plakate geschrieben, das Tollste raufgeschrieben bei jeder Wahl, bei jeder Zwischenkampagne und das, was wir den Leuten gesagt haben, niemals eingehalten. Und das geht nicht."
Zusammenfassung
- Bei der 1. Mai Schlusskundgebung der SPÖ-Burgenland hielt Landeshauptmann Doskozil seine Rede zum Tag der Arbeit.
- Für ihn hat die SPÖ ein Glaubwürdigkeits-Problem.