Dorfbewohner: 136 Tote bei Massaker in Burkina Faso
Sie bekräftigten in ihrer Mitteilung vom Samstag ihre Darstellung, bei den Angreifern habe es sich um Angehörige der Streitkräfte des Landes gehandelt.
Es handelt sich um einen der schwersten Angriffe auf Zivilisten in dem westafrikanischen Land. Burkina Faso leidet trotz seiner Goldvorkommen unter Armut. Teile des Landes stehen unter der Kontrolle militanter Islamisten, gegen die die Militärregierung ihrerseits mit Waffengewalt vorgeht. Die Kämpfe haben fast zwei Millionen Menschen vertrieben und zu einer humanitären Krise geführt. In der Sahelzone versuchen seit Jahren militante Gruppen mit Verbindungen zu Al-Kaida oder zum Islamischen Staat ethnische und religiöse Konflikte zu schüren.
In der Mitteilung der Dorfbewohner vom Samstag hieß es, am Morgen des 20. April sei das Dorf Karma im Norden des Landes von schwer bewaffneten Männern in Militäruniformen umzingelt worden. Sie hätten sich dem Dorf mit Motorrädern, Kleinlastern und Panzerfahrzeugen genähert. Die Dorfbewohner hätten die Ankömmlinge zunächst freudig begrüßt und seien dann von diesen unversehens mit Schüssen angegriffen worden.
Die Hintergründe des Massakers blieben zunächst unklar. Die Regierung hatte den Vorfall verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte eine Untersuchung angekündigt.
Zusammenfassung
- Bei einem Massaker in einem Dorf in Burkina Faso sind Augenzeugen zufolge weitaus mehr Menschen getötet worden als bisher bekannt.
- Nachdem die Zahl der Toten kurz nach dem Überfall uniformierter Kräfte vom 20. April mit rund 60 angegeben worden war, berichteten Überlebende nun von insgesamt 136 getöteten und neun verletzten Zivilisten.
- Es handelt sich um einen der schwersten Angriffe auf Zivilisten in dem westafrikanischen Land.