Deutschland, Frankreich und Italien nehmen AstraZeneca-Impfungen wieder auf

Nachdem die europäische Arzneimittelbehörde den AstraZeneca-Impfstoff als "sicher und wirksam" einstufte, nehmen Deutschland, Frankreich und Italien sowie weitere EU-Staaten die Impfung mit dem Vakzin wieder auf.

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat am frühen Donnerstagabend die Verimpfung des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca empfohlen. Der Wirkstoff sei "sicher und wirksam". Auch wenn ein Zusammenhang von Impfung und einem erhöhten Thromboserisiko nicht vollkommen ausgeschlossen werden könne, überwiege die Vorteile der Impfung die möglichen Nebenwirkungen bei weitem, so die Einschätzung.

Angesichts dieser Einschätzung haben Italien, Frankreich und auch Deutschland die Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin wieder aufgenommen. Das gaben die Länder noch am Donnerstagabend bekannt.

Corona-Fragestunde zu AstraZeneca

Die Infektiologin Ursula Hollenstein beantwortet in der Corona-Fragestunde die Fragen der PULS 24 Zuseher zum AstraZeneca-Impfstoff.

Frankreichs Prmeier lässt sich mit AstraZeneca impfen

Das Gutachten der EMA bestätige, dass der Impfstoff nicht nur hochwirksam, sondern auch sicher sei, sagte Frankreichs Premierminister Jean Castex am Donnerstagabend. Er wolle sich selbst direkt am Freitagnachmittag mit dem AstraZeneca-Präparat impfen lassen, kündigte der Regierungschef an. Damit wolle er zeigen, dass man volles Vertrauen in den Impfstoff haben könne.

"Die Regierung begrüßt EMAs Stellungnahme. Am Freitag wird die Impfkampagne wieder aufgenommen. Die Regierung ist bemüht, so viele Menschen wie möglich in kürzester Zeit zu impfen", sagte auch der italienische Premierminister Mario Draghi.

Kurz: EMA-Entscheidung bestätigt österreichische Experten

Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) begrüßt die Entscheidung der EMA zum AstraZeneca-Impfstoff.

Deutschland will Vorfälle transparent untersuchen

Der deutsche Gesundheitsminister Jens Spahn kündigte an, die "Ereignisse", die zur Aussetzung geführt haben - in mehrere Fällen waren schwere Blutgerinnsel aufgetreten, in Österreich starb eine Frau - würden in einer Ergänzung zum Aufklärungsbogen berücksichtigt. Und er betonte, die Bürger könnten darauf vertrauen, transparent informiert zu werden.

Auch Bulgarien, Spanien und Lettland wollen die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca wieder aufnehmen - Spanien ab kommenden Dienstag, Bulgarien und Lettland bereits ab Freitag. Österreich hatte nur die Verimpfung bestimmter AstraZeneca-Chargen vorübergehend gestoppt.

ribbon Zusammenfassung
  • Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat am frühen Donnerstagabend die Verimpfung des Corona-Impfstoffes von AstraZeneca empfohlen.
  • Auch wenn ein Zusammenhang von Impfung und einem erhöhten Thromboserisiko nicht vollkommen ausgeschlossen werden könne, überwiege die Vorteile der Impfung die möglichen Nebenwirkungen bei weitem, so die Einschätzung.
  • Angesichts dieser Einschätzung haben Italien, Frankreich und auch Deutschland die Impfungen mit dem AstraZeneca-Vakzin wieder aufgenommen. Das gaben die Länder noch am Donnerstagabend bekannt.
  • Auch Bulgarien, Spanien und Lettland wollen die Corona-Impfungen mit dem Präparat von Astrazeneca wieder aufnehmen - Spanien ab kommenden Dienstag, Bulgarien und Lettland bereits ab Freitag.