APA/dpa/Sebastian Gollnow

Das wurde aus dem Corona-Stufenplan

Der Corona-Stufenplan sollte Österreich eigentlich durch den Delta-Herbst führen. Der Plan, der das erste Mal im September 2021 vorgestellt und im Oktober erweitert wurde, wird spätestens seit der Omikron-Welle nicht mehr erwähnt. PULS 24 hat sich angesehen, was aus dem Maßnahmenplan wurde.

Geht man nach den Richtwerten des Plans – der Intensivauslastung -, sollte es weder einen Lockdown für Ungeimpfte, noch eine FFP2-Maskenpflicht geben. Denn erst ab einer Bettenbelegung von 10 Prozent – das entspricht österreichweit 200 Betten – galt die Maßnahmen-Verschärfung. Nach derzeitigem Stand (Mittwoch, 19.01.2022) befinden sich 193 Patienten auf der Intensivstation.

Intensivauslastung kein Richtwert mehr

Dieser Zahl steht allerdings ein neuer Rekordwert bei den Neuinfektionen gegenüber. Und auch die generelle Spitalsauslastung steigt mit dem explosionsartigen Zuwachs wieder. Angesichts dieser hohen Werte gehe es derzeit darum, die kritische Infrastruktur nicht zu gefährden, heißt es aus dem Gesundheitsministerium gegenüber PULS 24. Daher sei die Intensivstationsauslastung seit Anfang des Jahres kein offizieller Richtwert mehr.

Eine genaue Antwort auf die Nachfrage, welcher Richtwert nun herangezogen werde, gab das Ministerium weder PULS 24 noch dem "Standard". "Hierzu braucht es eine umfangreiche Betrachtung dieses komplexen Themenbereichs", wird das Büro von Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) im "Standard" zitiert. Mückstein selbst kündigte in einem APA-Interview an, dass ein erneuter Lockdown künftig von der Auslastung der Normalstationen abhängig sein wird.

Kommt der Omikron-Stufenplan?

Pläne, die einen Omikron-Stufenplan vorsehen, gäbe es derzeit keine. Vor dem Hintergrund der Omikron-Welle "besteht die Notwendigkeit effektiver Maßnahmen, um das Infektionsrisiko deutlich zu bremsen und kontrollierbar zu halten. Ein besonders behutsames und vorsichtiges Vorgehen ist unabdingbar", äußerte sich das Gesundheitsministerium gegenüber PULS 24.

Kein Stufenplan seit Weihnachten

Um wieder zurück zum Delta-Stufenplan zu kommen: Die letzte Stufe sieht einen Lockdown für Ungeimpfte vor. Dieser gilt nach wie vor und endet laut Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein auch nicht automatisch mit der Impfpflicht im Februar. Der Stufenplan selbst gilt laut dem Gesundheitsministerium seit Weihnachten nicht mehr.

ribbon Zusammenfassung
  • Der Corona-Stufenplan sollte Österreich eigentlich durch den Delta-Herbst führen.
  • Der Plan, der das erste Mal im September 2021 vorgestellt und im Oktober erweitert wurde, wird spätestens seit der Omikron-Welle nicht mehr erwähnt.
  • Geht man nach den Richtwerten des Plans – der Intensivauslastung -, sollte es weder einen Lockdown für Ungeimpfte, noch eine FFP2-Maskenpflicht geben.
  • Denn erst ab einer Bettenbelegung von 10 Prozent – das entspricht österreichweit 200 Betten – gilt die Maßnahmen-Verschärfung. Nach derzeitigem Stand (Mittwoch, 19.01.2022) befinden sich 193 Patienten auf der Intensivstation.
  • Angesichts des starken Zuwachs an Neuinfektionen und der generellen Spitalsauslastung, stellt die Intensivauslastung keinen Richtwert mehr da.
  • Der Stufenplan selbst gilt laut dem Gesundheitsministerium seit Weihnachten nicht mehr. Seine letzte Stufe sieht einen Lockdown für Ungeimpfte vor: Dieser gilt nach wie vor.