Dänemark diskutiert über Mohammed-Zeichnungen im Lehrplan
Die ehemalige Vorsitzende der extrem rechten Dänischen Volkspartei, Pia Kjaersgaard, sagte in einem am Donnerstag erschienen Interview in "Jyllands-Posten", es sei "wesentlich" dass sich Dänemark und der Westen auch solcherart für die Meinungsfreiheit einsetzten. Ähnlich äußerste sich die Bildungssprecherin von Venstre, Ellen Trane Nörby. Vonseiten der Mitte-Linksregierung, insbesondere Unterrichtsministerin Pernille Rosenkrantz-Theil, kam bisher keine Stellungnahme dazu.
Obwohl sich die Lehrer in Dänemark zum Teil vorstellen können, auf differenzierte Weise und auf freiwilliger Basis auch Mohammed-Zeichnungen im Unterricht zu verwenden, hält man bei den Lehrern nichts von einer einschlägigen Vorschrift durch die Regierung. Der Vorsitzende der Dänischen Lehrervereinigung, Gordon Örskov Madsen, betonte gegenüber dem Dänischen Rundfunk (DR), es liege an den Schulen und den Unterrichtenden selbst zu entscheiden, welche Unterrichtsmittel sie einsetzten.
Laut einer DR-Umfrage unter 583 Lehrern sagte die Mehrheit der 277 antwortenden Personen, sie hätten keine Bedenken, Mohammed-Zeichnungen im Unterricht zu verwenden, 75 antworteten, sie hätten leichte Bedenken und 43 sagten, sie würden sich in so einem Fall höchste Gedanken um ihre Sicherheit machen.
Zusammenfassung
- Nach dem Mord an einem Lehrer in Frankreich hat sich in Dänemark eine Diskussion um die Verwendung von Mohammed-Zeichnungen im Schulunterricht entsponnen.
- Die Dänische Volkspartei und die rechtsliberale Venstre fordern, dass Lehrer in Dänemark verpflichtet werden sollen, derartige Darstellungen ihren Schülern bis zur 9. Schulstufe zu zeigen.
- Ähnlich äußerste sich die Bildungssprecherin von Venstre, Ellen Trane Nörby.