Covax-Geberkonferenz sammelte 2,4 Milliarden Dollar für Impfkampagne
Bei einer virtuellen Geberkonferenz für die internationale Corona-Impfinitiative Covax sind 2,4 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) an zusätzlichen Mitteln zusammengekommen - rund 400 Millionen mehr als erhofft. Dank der am Mittwoch zugesagten Spenden kann die Initiative eigenen Angaben zufolge 1,8 Milliarden weitere Impfdosen gegen das Coronavirus für Menschen in armen Ländern bereitstellen.
Der von Japan und der Impfallianz GAVI organisierte Gipfel hatte sich zum Ziel gesetzt, zwei Milliarden Dollar von Gebern aus dem staatlichen und privaten Sektor einzutreiben. Das Geld kommt zu bereits eingesammelten 6,3 Milliarden Dollar hinzu.
Impfstoffe sollen 2021 und 2022 ausgeliefert werden
Die Impfstoffe, die im Jahr 2021 und Anfang 2022 ausgeliefert werden sollen, sollen knapp 30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in mehr als 90 armen Ländern schützen. Indien werde aufgrund seiner Größe 20 Prozent der insgesamt verfügbaren Dosen erhalten, sagte der GAVI-Vorsitzende Seth Berkley.
Die Geber sagten zudem 775 Millionen Dollar (rund 630 Millionen Euro) für die Lieferung der Impfstoffe zu. Darüber hinaus verpflichteten sich fünf Länder, mehr als 54 Millionen Impfstoffdosen an ärmere Länder zu spenden, wodurch sich die Gesamtzahl der geteilten Dosen auf über 132 Millionen erhöht.
Harris und von der Leyen betonen Solidarität
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen betonte bei dem virtuellen Treffen die Unterstützung der EU für Covax: "Wir stehen an Ihrer Seite, bis diese Pandemie ausgerottet ist, überall." US-Vizepräsidentin Kamala Harris wies auf die enge Vernetzung der Welt hin: "Wenn wir es nicht schon wussten, wissen wir jetzt, dass unsere kollektive Reaktion auf globale Krisen entscheidend für unsere gemeinsame Zukunft ist."
Sorgen wegen Lieferausfällen
Derweil bereitet der Initiative ein Ausfall von Impfstoff-Lieferungen Sorgen. Bis Ende Juni fehlen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 190 Millionen Dosen. Ein Grund dafür ist die Entscheidung Indiens, nach einem massiven Corona-Ausbruch im Land Exporte von Impfdosen auszusetzen. Der weltgrößte Impfstoff-Hersteller, das Serum Institute im Westen Indiens, produziert Corona-Impfstoff für das britisch-schwedische Pharmaunternehmen Astrazeneca.
Die Covax-Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, die massive Ungleichheit zwischen reichen Industrieländern und armen Schwellen-und Entwicklungsländern bei den Corona-Impfungen zu verringern. Covax will sicherstellen, dass noch in diesem Jahr in jedem Land - egal ob reich oder arm - die am stärksten gefährdeten 20 Prozent der Bevölkerung gegen Covid-19 geimpft werden können.
Zusammenfassung
- Bei einer virtuellen Geberkonferenz für die internationale Corona-Impfinitiative Covax sind 2,4 Milliarden Dollar an zusätzlichen Mitteln zusammengekommen - rund 400 Millionen mehr als erhofft.
- Dank der am Mittwoch zugesagten Spenden kann die Initiative eigenen Angaben zufolge 1,8 Milliarden weitere Impfdosen gegen das Coronavirus für Menschen in armen Ländern bereitstellen.
- Die Impfstoffe, die im Jahr 2021 und Anfang 2022 ausgeliefert werden sollen, sollen knapp 30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in mehr als 90 armen Ländern schützen.
- Derweil bereitet der Initiative ein Ausfall von Impfstoff-Lieferungen Sorgen. Bis Ende Juni fehlen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 190 Millionen Dosen.