Blackout "unwahrscheinlich": Lebensmittelversorgung ist gesichert
Militärexperte Gerald Karner steht dem Thema Blackout kritisch gegenüber. Er denkt, dass die vermehrte Kommunikation die Bevölkerung mehr beunruhigen würde. Durch die erhöhte Thematisierung würden die Menschen an einen länger andauernden Blackout glauben.
Karner denkt, die Angst vor einem Blackout liege im Bewusstsein der Bevölkerung. Diese Furcht ist seiner Meinung nach jedoch nicht berechtigt - er gibt Entwarnung: Ein "Blackout, das länger als mehrere Stunden dauert ist aus meiner Sicht extrem unwahrscheinlich". Eine Situation, wie sie in der Ukraine derzeit passiere, würde in Mitteleuropa und vor allem in Österreich nicht passieren.
Blackout unwahrscheinlich
Im Gespräch mit PULS 24 erklärt Klima- und Energieministerin Leonore Gewessler (Grünen), dass Österreich eines der "sichersten und besten Stromnetze Europas hat. Das Risiko eines Blackouts ist wirklich äußerst gering". Auch Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) denkt, die Wahrscheinlich eines Blackouts sei "sehr gering".
Gewessler: Blackout in Österreich äußert unwahrscheinlich
Pläne im Krisenfall
Ämter und Behörden seien auf solch einen Krisenfall "relativ gut vorbereitet", sagt der Karner. Die Stadt Wien zum Beispiel habe dahingehend "ausgeklügelte und tiefgehende Vorbereitungen getätigt". Der Landwirtschaftsminister bestätigt Karners Annahme und erklärt, dass der Lebensmittelhandel ein Konzept ausgearbeitet habe, das vorsieht, dass Geschäfte am ersten Tag eines Blackouts geschlossen bleiben. Am zweiten Tage komme es zur Abgabe von Frischeprodukten, mit Ausnahme von Geflügel, Fleisch und Fisch und am dritten Tag werden Trockensortimente ausgegeben.
Dieses "ganz konkrete Konzept" gelte für die Mitarbeiter:innen, Gemeinden, aber auch Behörden. Totschnig sagt hier ganz klar: "Die Lebensmittelversorgung ist gesichert". Für den "unwahrscheinlichen" Fall, dass ein Blackout länger als drei Tage bestehe, gebe es trotzdem Pläne, die dem Lebensmittelbewirtschaftungsgesetz folgen.
Totschnig zu Blackout-Gefahr: "Sind für den Krisenfall gesichert"
Gewessler müsse Vorrat noch aufstocken
Das Bundesheer wäre bei einem Blackout für zwei Sachen zuständig, so Karner. Man müsse Kasernen zur Verfügung haben und stellen, um dort bestimmte versorgungswichtige Güter zu lagern. Außerdem würde es auf Anforderung zivile Behörden unterstützen. Das wäre unter anderem die Verteilung oder Rationierung von Lebensmitteln.
Gewessler selbst sagt, es sei gut, wenn man Vorbereitungen treffe, um auf so einen Ernstfall vorbereitet zu sein. Sie selbst habe Lebensmittel zu Hause und Geräte, die ohne Strom funktionieren – für 14 Tage reiche es allerdings nicht. Entgegen seiner Kollegin sagte Totschnig, dass er für einen lang anhaltenden Stromausfall vorbereitet sei.
Blackout: Hätten wir genug Lebensmittel?
Zusammenfassung
- Klima- und Energieministerin Leonore Gewessler und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig haben sich am Dienstag mit Vertretern des Lebensmitteleinzelhandels und Sozialpartnern zum Runden Tisch getroffen.
- Sowohl Gewessler als auch Totschnig haben erklärt, dass solch eine Krisensituation "unwahrscheinlich", aber Österreich dafür vorbereitet sei.