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Bericht: ÖVP nähert sich FPÖ bei Bankenabgabe

Die Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP sind auch am Samstag in einzelnen Untergruppen fortgesetzt worden. Die ÖVP will laut Medienberichten bei den Gesprächen den Blauen beim Thema Banken entgegenkommen - allerdings nicht mit einer eigenen Abgabe, wie von den Freiheitlichen zuletzt ins Spiel gebracht. Vielmehr sollen die Institute ihre Geschäftstätigkeit ausweiten bzw. die Versorgung im ländlichen Raum sichern müssen.

Entsprechende Berichte wurden von der ÖVP allerdings weder bestätigt noch dementiert. Zu Inhalten aus Verhandlungen äußere man sich nicht, hieß es gegenüber der APA. Laut den Berichten sollen die Banken quasi dazu gebracht werden, jene Aufgaben wieder wahrzunehmen, denen sie zuletzt nicht ausreichend nachgekommen sind.

Konkret soll es dabei um günstige Kredite für den Hausbau, die Gewährleistung der Versorgung auch des ländlichen Raums mit Bankomaten sowie die Unterstützung von Unternehmens-Investitionen, besonders im Bereich von Start-Ups und der Exportindustrie, gehen.

Ein genaues Modell dafür soll zwar noch nicht stehen. Einbringen soll die Abgabe aber mehr als die zuletzt kolportierten 200 Mio. Euro durch eine Abgabe - die Banken würden technisch damit nicht ins Budget einzahlen, sondern ihre Leistungen direkt der Allgemeinheit Verfügung stellen.

Gespräche ohne Zeitvorgaben

Auch am Sonntag wird weiter verhandelt. Auf der Tagesordnung steht dabei unter anderem das Thema Landwirtschaft. Anschließend werden die Gespräche in den Semesterferien fortgesetzt. Konkrete Zeitvorgaben für die blau-türkisen Gespräche gibt es laut den Verhandlern nicht - weder für einen Abschluss noch für einzelne Zwischenschritte.

Davor hatte der "Kurier" (Samstag-Ausgabe) berichtet, dass alle Untergruppen bis Mittwoch ihre Ergebnisse einmelden sollen. Laut "Österreich" (Samstag) wiederum soll mit 8. Februar Klarheit herrschen, ob es grundsätzlich mit der Koalition klappt oder nicht.

Am Freitag hatten zunächst Altpolitiker:innen  wie Ex-Bundespräsident und Ex-SPÖ-Minister Heinz Fischer, LIF-Gründerin Heide Schmidt, der ehemalige EU-Kommissar Franz Fischler (ÖVP) und Ex-Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) vor einem "Volkskanzler" Bundeskanzler Herbert Kickl (FPÖ) gewarnt und zur Suche nach Alternativen aufgefordert.

Unter anderem wurden auch erneute Gespräche zwischen ÖVP, SPÖ und NEOS ins Spiel gebracht, deren Verhandlungen über eine Dreierkoalition Anfang Jänner gescheitert waren.

Video: Koalition: Streitpunkt Bankenabgabe

ribbon Zusammenfassung
  • Die Koalitionsverhandlungen zwischen FPÖ und ÖVP sind auch am Samstag in einzelnen Untergruppen fortgesetzt worden.
  • Die ÖVP will laut Medienberichten bei den Gesprächen den Blauen beim Thema Banken entgegenkommen - allerdings nicht mit einer eigenen Abgabe, wie von den Freiheitlichen zuletzt ins Spiel gebracht.
  • Vielmehr sollen die Institute ihre Geschäftstätigkeit ausweiten bzw. die Versorgung im ländlichen Raum sichern müssen.