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Bereits mehr als 140.000 Ausländer aus Pakistan ausgereist

Pakistan hat am Mittwoch damit begonnen, Ausländer ohne gültige Papiere in Sammellager zu bringen. Hintergrund ist das Auslaufen einer Frist, bis zu der alle Einwanderer ohne Aufenthaltsrecht das Land verlassen haben müssen. Das betrifft vor allem afghanische Flüchtlinge. Nach pakistanischen Angaben haben bereits mehr als 140.000 Ausländer das Land verlassen.

Pakistan hatte allen Einwanderern ohne Papiere eine Frist bis diesen Mittwoch gesetzt, um das Land zu verlassen. In dem Land leben nach Angaben der Regierung rund vier Millionen afghanische Flüchtlinge, rund 1,7 Millionen davon ohne Genehmigung. Allein nach der Machtübernahme der Taliban 2021 sind rund 600.000 Afghanen ins Nachbarland geflohen. Viele Afghanen leben aber bereits seit den 70er-Jahren in Pakistan.

Die pakistanische Regierung wies Kritik der Vereinten Nationen, westlicher Staaten sowie von Menschenrechtsgruppen an der Maßnahme zurück. Hintergrund der Ausweisungspläne sind nach Angaben der Regierung in Islamabad zahlreiche Anschläge in Pakistan. 14 der 24 Selbstmordattentate in diesem Jahr seien von Afghanen verübt worden, hatte die Regierung mitgeteilt.

Auch die in Afghanistan regierenden Taliban reagierten empört auf die Pläne Pakistans. Sie forderten die pakistanische Führung auf, den Menschen mehr Zeit zu geben. Afghanen, die aus politischen Gründen ausgereist sind, könnten zurückkehren und friedlich in Afghanistan leben, betonten die Taliban.

ribbon Zusammenfassung
  • Pakistan hat am Mittwoch damit begonnen, Ausländer ohne gültige Papiere in Sammellager zu bringen.
  • Hintergrund ist das Auslaufen einer Frist, bis zu der alle Einwanderer ohne Aufenthaltsrecht das Land verlassen haben müssen.
  • Nach pakistanischen Angaben haben bereits mehr als 140.000 Ausländer das Land verlassen.
  • Hintergrund der Ausweisungspläne sind nach Angaben der Regierung in Islamabad zahlreiche Anschläge in Pakistan.