Baerbock nennt Taurus-Ringtausch eine "Option"
Cameron hatte in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung" seine Absicht bekundet, "engstens mit unseren deutschen Partnern zusammenzuarbeiten, um der Ukraine zu helfen". Dabei hält Cameron auch einen Ringtausch für möglich, der die Bedenken von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zerstreuen könnte. Scholz lehnt die Lieferung der Taurus-Raketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern an die Ukraine ab, weil er befürchtet, dass Deutschland damit in den Krieg hineingezogen werden könnte.
Bei einem Ringtausch könnte Deutschland Taurus-Marschflugkörper an Großbritannien abgeben - und London seinerseits weitere Flugkörper vom Typ Storm Shadow an die Ukraine liefern. Zu einem Tauschhandel als indirekter Variante der Militärhilfe hatte Scholz auch schon zu Beginn des Ukraine-Kriegs gegriffen, als er noch keine Leopard-2-Kampfpanzer in die Ukraine schicken wollte.
Baerbock ließ erkennen, dass sie Taurus-Lieferungen befürworten würde. Sie habe schon im Sommer sehr deutlich gesagt, dass die Ukraine mit Blick auf den Minengürtel im Osten des Landes weitreichende Waffensysteme brauche, betonte sie und ergänzte auf Nachfrage: "in Klammern: auch Taurus". Dazu zählten aber auch zum Beispiel auch Raketenwerfer und Panzerhaubitzen, die Deutschland bereits geliefert habe. Diese Frage habe man eigentlich schon mal diskutiert.
Zusammenfassung
- Deutschlands Außenministerin Annalena Baerbock zeigt sich offen für einen Ringtausch von Marschflugkörpern zur Unterstützung der Ukraine.
- Großbritannien könnte deutsche Taurus-Raketen mit 500 Kilometern Reichweite erhalten, während die Ukraine Storm Shadow erhält, um deutsche Bedenken zu zerstreuen.
- Baerbock befürwortet die Lieferung weitreichender Waffensysteme an die Ukraine und verweist auf bereits erfolgte Lieferungen von Raketenwerfern und Panzerhaubitzen.