Auch Italien diskutiert über Impfpflicht für alle
"Das Einzige, was uns Sicherheit geben kann, ist die Impfpflicht, und das ist ein Weg, über den ernsthaft nachzudenken wir den Mut haben müssen", so Bonomi, Chef des Industriellenverbands Confindustria, am Freitag in Florenz.
"Leider sind die Ansteckungszahlen aus Mittel- und Osteuropa besorgniserregend. Unsere Wirtschaft basiert auf Export: Dieses Jahr werden wir wahrscheinlich bei den Ausfuhren einen Rekord im Wert von 500 Milliarden Euro erreichen und wir können uns einen Stopp nicht erlauben", so Bonomi.
Gesundheits-Staatssekretär Andrea Costa sprach sich für eine Ausdehnung der Impfpflicht auf bestimmte Berufsgruppen aus. "Italien war das erste Land, das eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitswesen eingeführt hat. Wir müssen darüber nachdenken, ob wir das nicht auch mit anderen Berufsgruppen tun sollten, mit denjenigen, die mit der Öffentlichkeit in Kontakt stehen, wie zum Beispiel der Polizei oder den Beschäftigten im Großhandel. Dies werden wir anhand der Daten prüfen müssen, aber wir müssen mit Zuversicht in die Zukunft blicken und uns weiterhin an die Regeln halten", so Costa gegenüber Rai Radio 1.
"Wir haben uns nicht für eine Impfpflicht entschieden, weil wir uns für ein Vertrauensverhältnis zu den Bürgern entschieden haben", fügte Costa hinzu. 86 Prozent der italienischen Bevölkerung haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Die Kampagne für die dritte Dosis läuft schon seit Wochen.
Zusammenfassung
- Nachdem Österreich beschlossen hat, ab dem 1. Februar eine Impfpflicht einzuführen, wird auch in Italien über eine ähnliche Maßnahme diskutiert.
- Industriellenchef Carlo Bonomi sprach sich angesichts steigender Ansteckungszahlen für eine Impfpflicht für die gesamte Bevölkerung aus.
- Diese besteht in Italien bereits für das Gesundheitspersonal und für die Mitarbeiter in Seniorenheimen.