ARD und ZDF nehmen Berichterstattung aus Moskau wieder auf
Gemäß der neuen Rechtslage kann die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über die russischen Streitkräfte mit hohen Geldstrafen und bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden. "Auf Grundlage der Prüfung haben ARD und ZDF auch im Austausch mit Partnern in der EBU entschieden, die Berichterstattung aus den Studios in Moskau über die politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Situation in Russland wieder aufzunehmen, die Berichterstattung über die militärische Lage in der Ukraine jedoch von anderen Standorten der beiden öffentlich-rechtlichen Sender zu leisten." Das Kürzel EBU steht für die Europäische Rundfunkunion in Genf, die die Zusammenarbeit europäischer Sendeanstalten koordiniert.
"Die Moskauer Korrespondentinnen und Korrespondenten von ARD und ZDF werden über die Entscheidungen der russischen Führung, aber auch über zivilgesellschaftliche Reaktionen, zum Beispiel Proteste gegen den Krieg, die Reaktionen der russischen Eliten oder die konkreten Auswirkungen der Sanktionen im Alltag russischer Bürger berichten", hieß es weiter. "Die besonderen Bedingungen der Berichterstattung aus Russland werden dabei transparent gemacht. ARD und ZDF behalten sich vor, die Situation zu jedem Zeitpunkt neu zu bewerten."
Der ORF hatte seine Berichterstattung nicht ausgesetzt. Man werde die "Berichterstattung aus Moskau unter den gegebenen gesetzlichen Rahmenbedingungen bestmöglich weiterführen", hieß es vergangene Woche.
Zusammenfassung
- Die deutschen Sender ARD und ZDF wollen bald wieder aus ihren Studios in Moskau berichten.
- Allerdings werden von dort vorerst keine Berichte über die militärische Lage in der Ukraine kommen.
- Das teilten die Senderfamilien am Freitag in Köln mit.
- Die Berichterstattung war am Wochenende vorübergehend ausgesetzt worden.
- Damit hatten ARD und ZDF auf eine Gesetzesänderung reagiert, die das russische Parlament zuvor verabschiedet hatte.