Schieder vs. Brandstätter: Mercosur ist "grottenschlecht"
SPÖ-EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder und Helmut Brandstätter (NEOS) debattierten über Möglichkeiten, die Wirtschaft anzukurbeln und waren sich dabei überraschend einig.
Das blieb hängen
Hängen bleibt vor allem, dass sich auch Helmut Brandstätter für eine "Sozialunion" aussprach – und Vorschläge der europäischen Sozialdemokraten lobte.
Da waren sie sich einig
"Europe first statt made in China", forderte Andreas Schieder. Er will in grüne Energien, Infrastruktur und Versorgungssicherheit investieren. Er will etwa die Medikamentenproduktion nach Europa zurückholen.
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Helmut Brandstätter will ebenso in die Zukunft investieren – das gehe über "Bildung, Bildung, Bildung", wie er sagt. Es solle etwa ein europäisches Stipendium fürs Studieren oder Lernen im Ausland geben. "Forschung, Forschung, Forschung" müsse es außerdem heißen.
Schieder gab ihm Recht und sprach sich gegen unbezahlte Praktika aus – Brandstätter nickte zustimmend.
Der größte Streitpunkt
Beim Bürokratieabbau, den die NEOS fordern, zeigte sich Schieder wieder skeptischer. Damit dürfe kein Sozialabbau gemeint sein. Brandstätter merkte aber an, dass Unternehmer ohnehin mehr unter der österreichischen Bürokratie, als unter der Brüsseler leiden würden.
Die größten Differenzen gab es beim Lieferkettengesetz. Es sei eine Errungenschaft, dass etwa Kinderarbeit und Abholzen von Regenwald verboten werde, verteidigte Schieder das Gesetz, das ein "Durchbruch" sei.
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Brandstätter meinte hingegen, es sei "nicht ganz zu Ende gedacht", da für kleine Unternehmen zu hohe Strafen drohen würden, man könne es außerdem nicht kontrollieren. Er wolle das das Thema über Zertifikate für Unternehmen und Handelsverträge lösen.
Das am Tisch liegenden Mercosur-Abkommen beinhalte das aber nicht – daher sei es "grottenschlecht", merkte Schieder an. Auch Brandstätter hätte sich gewünscht, dass die angesprochenen Standards mit Südamerika verhandelt worden wären.
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Zusammenfassung
- SPÖ-EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder und Helmut Brandstätter (NEOS) debattierten über Möglichkeiten, die Wirtschaft anzukurbeln und waren sich dabei überraschend einig.
- Beide sprachen sich etwa gegen unbezahlte Praktika aus.
- Die größten Differenzen gab es beim Lieferkettengesetz.