Ärzte in Südkorea streiken gegen Reformpläne
Trotz Warnungen der Regierung sind in Südkorea erneut Tausende Ärzte in einen Streik getreten. Mit ihrer für drei Tage geplanten Aktion wollen sie ihrem Widerstand gegen die Reformvorhaben für das Gesundheitswesen einschließlich einer Ausweitung der Studienplätze im Fach Medizin Nachdruck verleihen.
Die Regierung ordnete am Mittwoch angesichts der zuletzt deutlich gestiegenen Corona-Fallzahlen an, dass alle streikenden Ärzte im Großraum Seoul an ihren Arbeitsplatz zurückkehren sollten. Wer sich als Arzt der Anweisung widersetze, drohe eine Haftstrafe von bis zu drei Jahren, eine Geldstrafe von bis zu 30 Millionen Won (21.400 Euro) oder der Verlust der Zulassung, sagte Gesundheitsminister Park Neung Hoo. Dem Gesundheitsministerium zufolge blieben bis zum Mittag (Ortszeit) landesweit mehr als 3.500 Kliniken geschlossen.
Es ist bereits die zweite Streikaktion des Ärzteverbands KMA in diesem Monat. Zudem befinden sich bereits seit Ende der vergangenen Woche Tausende von Medizinern in der Ausbildung sowie Assistenzärzte in einem Streik. Der jüngste Streik habe bereits Störungen bei der medizinischen Versorgung verursacht, berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap.
Angesichts der Corona-Pandemie hatte die Regierung erklärt, durch eine großzügigere Studienplatzzulassung könne in den nächsten zehn Jahren die Zahl der Ärzte um 4.000 erhöht werden. Die Ärzteverbände äußerten sich jedoch besorgt, die Sicherheit der Patienten könne dadurch gefährdet werden. Auch fürchten sie einen stärkeren Wettbewerb. Zudem fordern sie, dass die Regierung ihre Pläne zur Einrichtung öffentlicher Medizin-Hochschulen fallen lasse.
Zusammenfassung
- Trotz Warnungen der Regierung sind in Südkorea erneut Tausende Ärzte in einen Streik getreten.
- Die Regierung ordnete am Mittwoch angesichts der zuletzt deutlich gestiegenen Corona-Fallzahlen an, dass alle streikenden Ärzte im Großraum Seoul an ihren Arbeitsplatz zurückkehren sollten.
- Es ist bereits die zweite Streikaktion des Ärzteverbands KMA in diesem Monat.
- Auch fürchten sie einen stärkeren Wettbewerb.