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Nahost

Israel: Älteste Hamas-Geisel tot

Israel hat die älteste Geisel in den Händen der islamistischen Terrororganisation Hamas für tot erklärt. Die Armee teilte mit, die Familie des 86-Jährigen sei darüber informiert worden.

Shlomo Mantzur war demnach am 7. Oktober 2023 während des Hamas-Massakers gemeinsam mit rund 250 weiteren Menschen in den Gazastreifen verschleppt worden. Er sei von der Hamas ermordet worden, teilte die Armee weiter mit.

Seine Leiche werde im Gazastreifen festgehalten.

76 Geiseln noch festgehalten

Die Entscheidung, Mantzur für tot zu erklären, basiere auf Geheimdienstinformationen, die über Monate gesammelt worden seien. Das israelische Forum der Angehörigen der Geiseln teilte mit, nach ihren Informationen sei Mantzur am Tag der Entführung ermordet worden.

Er hinterlässt demnach seine Frau, fünf Kinder und zwölf Enkelkinder.

Mantzur wurde dem Forum zufolge in der irakischen Hauptstadt Bagdad geboren. Als Kind habe er dort das "Farhud" genannte Pogrom gegen Juden im Jahre 1941 überlebt.

Als 13-Jähriger sei er mit seiner Familie nach Israel emigriert. Mantzur gehörte zu einem der Gründer des Kibbuz Kissufim am Rande des Gazastreifens, aus dem er auch entführt wurde. Nach israelischen Informationen werden noch 76 Geiseln im Gazastreifen festgehalten. 35 davon waren bereits für tot erklärt worden.

UNO-General will erneute Kämpfe vermeiden

UNO-Generalsekretär Antonio Guterres forderte die Hamas unterdessen auf, weitere Geiseln wie vereinbart am Samstag freizulassen. "Wir müssen ein Wiederaufflammen der Feindseligkeiten im Gazastreifen, die zu einer unermesslichen Tragödie führen würden, um jeden Preis verhindern", teilte Guterres mit.

Beide Seiten müssten ihren Verpflichtungen aus der Vereinbarung für die Waffenruhe nachkommen. Die Verhandlungen in Doha für die zweite Phase müssten wieder aufgenommen werden.

Video: Israel bangt um Geiseln: Familien fordern Deal

Zusammenfassung
  • Israel hat die älteste Geisel der Hamas, den 86-jährigen Shlomo Mantzur, für tot erklärt. Er wurde am 7. Oktober 2023 während eines Angriffs gemeinsam mit etwa 250 weiteren Personen in den Gazastreifen verschleppt.
  • Die Entscheidung basiert auf monatelang gesammelten Geheimdienstinformationen. Mantzur hinterlässt seine Frau, fünf Kinder und zwölf Enkelkinder. Seine Leiche wird weiterhin im Gazastreifen festgehalten.
  • UNO-Generalsekretär Antonio Guterres fordert die Hamas auf, weitere Geiseln freizulassen, um ein Wiederaufflammen der Feindseligkeiten zu verhindern. Aktuell werden noch 76 Geiseln festgehalten, von denen 35 bereits für tot erklärt wurden.