APA/APA/AFP/JACK GUEZ

40 Tote bei Angriffen Israels im Gazastreifen

Israel hat seine Angriffe im Gazastreifen am Wochenende intensiviert, auch um mit Blick auf die verbliebenen Geiseln den Druck auf die radikal-islamische Hamas weiter zu erhöhen. Dabei wurden nach palästinensischen Angaben vom Sonntag mindestens 40 Menschen getötet. In dem gesamten Küstenstreifen kam es nach Angaben von Augenzeugen und der Hamas zu heftigen Kämpfen.

Die Kommunikationswege waren auch am vierten Tag in Folge unterbrochen, weshalb es für Rettungskräfte schwierig war, Verletzte zu erreichen, wie der Palästinensische Rote Halbmond mitteilte.

Das israelische Militär feuerte nach Angaben des Hamas-Radiosenders Aqsa erneut Raketen auf die Flüchtlingssiedlung Jabalia im Norden des Gazastreifens ab. Beim Beschuss eines Hauses des Shebab-Clans seien allein 24 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Die Nachrichtenagentur Reuters konnte mit einem Arzt vor Ort telefonieren. "Jabalia wurde über Nacht von Panzern, aus der Luft und vom Meer aus bombardiert", berichtete er. "Die Menschen sterben auf der Straße, und wir können sie nicht erreichen." Für das Gespräch nutzte er eine E-Sim, seinen Namen wollte er nicht nennen.

In Deir al-Balah im mittlerem Gazastreifen wurden nach Angaben von Medizinern zwölf Palästinenser getötet. In Rafah im Süden des Gebiets starben den Angaben zufolge mindestens vier Menschen bei einem israelischen Luftangriff. Augenzeugen berichteten zudem von Luftangriffen auf die Gemeinde Bania Suhaila nahe der Stadt Khan Younis im Süden des Palästinenser-Gebiets.

Das israelische Militär betont, lediglich "terroristische Ziele" anzugreifen. Seit Beginn des Feldzugs als Reaktion auf den 7. Oktober sind nach palästinensischen Angaben rund 19.000 Menschen getötet worden. Dem israelischen Militär zufolge sind bisher 121 Soldaten bei dem Einsatz ums Leben gekommen, am Sonntag kamen zwei hinzu..

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu zitierte bei der Kabinettssitzung am Sonntag aus einem Brief von Angehörigen getöteter Soldaten: "Ihr habt das Mandat zu kämpfen, ihr habt kein Mandat, in der Mitte aufzuhören. Wir werden bis zum Ende kämpfen", hieß es darin. Erklärtes Ziel der israelischen Regierung ist, die Hamas zu vernichten.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas dauert inzwischen bereits zehn Wochen an. Die andauernden Bombardierungen durch das israelische Militär haben große Teile des Gazastreifens in Trümmer gelegt, darunter auch zahlreiche Krankenhäuser.

Hunderte Kämpfer der von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuften Hamas waren am 7. Oktober in israelische Orte eingedrungen und hatten dort Gräueltaten an Zivilisten verübt. Israelischen Angaben zufolge wurden mehr als 1.130 Menschen getötet und rund 250 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt.

Als Reaktion greift die israelische Armee seither Ziele im Gazastreifen vom Boden und aus der Luft an. Dabei wurden nach Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde, die nicht unabhängig überprüft werden können, bisher rund 18.800 Menschen getötet.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei israelischen Angriffen auf die Stadt Deir al-Balah im Zentrum des Gazastreifens sind nach Angaben der dort herrschenden, militanten Palästinenser-Organisation Hamas am Sonntag mindestens zwölf Menschen getötet worden.
  • Die andauernden Bombardierungen durch das israelische Militär haben große Teile des Gazastreifens in Trümmer gelegt, darunter auch zahlreiche Krankenhäuser.
  • Der andere sei im Süden gefallen.