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Zahlreiche Ausstellungen zum 50. Todesjahr Picassos

Schon zu Lebzeiten war er eine Legende, eine Kunst-Ikone, ein Mythos. Als der spanische Maler Pablo Picasso am 8. April 1973 im französischen Mougins starb, verlor die Welt den vielleicht bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts. Von Tokio und Peking über New York bis hin nach Paris und Wien feiert die halbe Welt heuer das 50. Todesjahr des Ausnahmekünstlers.

Zum Glück zählte der Schöpfer von Gemälden wie "Guernica" oder "Les Demoiselles d ́Avignon", einem Schlüsselwerk der Moderne, nicht nur zu den kreativsten Künstlern der Welt. Er war auch einer der produktivsten überhaupt. In seiner über siebzigjährigen Schaffensphase produzierte der geniale Maler, Bildhauer und Keramikkünstler sagenhafte 50.000 Zeichnungen, Gemälde, Skulpturen, Lithographien und Keramiken.

So gibt es ausreichend Material, um Picasso 2023 weltweit mit rund 50 Sonderausstellungen zu feiern. Die mit Abstand meisten finden heuer in seiner spanischen Heimat statt.

Dass Picasso sogar Bühnenbildner war und mit der französischen Modedesignerin Coco Chanel zusammenarbeitete, zeigte Anfang des Jahres das Madrider Thyssen-Bornemisza Museum anschaulich. Unterdessen nahm das Picasso Museum in Barcelona den Einfluss des deutschen Kunsthändlers Daniel-Henry Kahnweilers auf den internationalen Durchbruch Picassos unter die Lupe.

Mehr als 15 Picasso-Sonderausstellungen werden noch in diesem Jahr in Spanien laufen. Im galicischen La Coruña, wo Picasso seine künstlerische Ausbildung als Zehnjähriger begann, zeigt das Museum der Schönen Künste noch bis zum 25. Juni "Picasso, weiß in der blauen Erinnerung" und nimmt Bezug auf den Einfluss dieser Jugendjahre auf die künstlerische Entwicklung Picassos.

Unterdessen beleuchtet das Design-Museum in Barcelona vom 22. Juni bis 17. September Picasso als Keramik-Künstler. Das Madrider Prado-Museum untersucht die Faszination Picassos für El Greco. In der Ausstellung will die Kuratorin und international renommierte Picasso-Expertin Carmen Giménez vor allem zeigen, wie der Manierismus-Stil Picasso zur Entwicklung des Kubismus inspirierte.

Giménez kuratiert auch die großangelegte Sonderausstellung "Materie und Körper", die Picassos skulpturales Werk vom 9. Mai bis 10. September im Picasso Museum in Malaga ins Zentrum rückt. Im Anschluss wird die Ausstellung bis zum 14. Jänner kommenden Jahres im weltberühmten Guggenheim-Museum in Bilbao zu sehen sein.

Das Königin-Sofia-Museum zeigt vom 14. November bis 4. März 2024 in "Picasso 1906", wie der Künstler die Kunsterfahrung und die moderne Kunst ganz neu definierte. Es war das Jahr seiner großen Transformation. Das Madrider Kunstzentrum La Casa Encendida widmet sich zwischen Mai und Jänner nächsten Jahres der letzten Schaffensphase Picassos ab 1963, während das Picasso Museum Málaga ab Herbst den Blick darüber hinaus wirft und in "Das Echo Picassos" den Einfluss des Malers auf spätere Künstlergenerationen zeigt.

"Wenn es einen Künstler gibt, der das 20. Jahrhundert definiert, der es mit all seiner Grausamkeit, Gewalt und Leidenschaft, seinen Exzessen und Widersprüchen repräsentiert, dann ist dieser Künstler ohne Zweifel Pablo Picasso", meinte Spaniens Kulturminister Miquel Iceta bei der Vorstellung des Jubiläumsprogramms. Das kommt bei den Sonderausstellungen in Spanien heuer auch gut zur Geltung. Wer es nicht nach Spanien schafft, hat auch in Wien in der Albertina Gelegenheit, bis 18. Juni über 60 Werke Picassos zu sehen.

ribbon Zusammenfassung
  • Als der spanische Maler Pablo Picasso am 8. April 1973 im französischen Mougins starb, verlor die Welt den vielleicht bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhunderts.
  • Von Tokio und Peking über New York bis hin nach Paris und Wien feiert die halbe Welt heuer das 50. Todesjahr des Ausnahmekünstlers.
  • Im Anschluss wird die Ausstellung bis zum 14. Jänner kommenden Jahres im weltberühmten Guggenheim-Museum in Bilbao zu sehen sein.