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Westlicht-Schau zeigt Fotografien der Beatles

Die Fab Four vor Arbeitersiedlungen in Liverpool, in Obertauern im Schnee, vor kreischenden Fans und am Zebrastreifen vor den Abbey Road Studios: Ikonische Fotografien der Beatles zeigt ab Freitag das Fotomuseum Westlicht in Wien. Aber auch viel Unbekanntes bietet die Schau "All You Need Is Love", wie Westlicht-Chef Peter Coeln betont. "Etwa von der Bravo-Blitztournee 1965, eine Serie, die man nicht kannte. Diese Fotos wurden bisher nie publiziert."

Mit 120 Fotografien aus unterschiedlichsten Quellen, Originalmagazinen, Postern und raren Albumcovern nähert sich die Ausstellung der Beatlemania: "Wie dieses Phänomen visuell verfolgt wurde, ist das Thema", so Kurator Fabian Knierim im APA-Gespräch. Fotostudien stammen von Profis wie Linda McCartney, von der u.a. ein Blick hinter die Kulissen der Entstehung des legendären "Abbey Road"-Covers zu sehen ist, oder Astrid Kirchherr, die etwa atmosphärische Porträts von John Lennon und Paul McCartney während der Hamburg-Zeit "schoss" - mit Stuart Sutcliffe verschwommen in Hintergrund, im Nachbetrachtung seines baldigen Ausstiegs aus der Band fast symbolisch.

Aber auch Laienaufnahmen fehlen nicht; so griffen Skiurlaubende während des "Help!"-Filmdrehs in Obertauern zur Privatkamera. Ein Starschnitt, Sammelbilder aus Kaugummipackungen und Autogrammkarten ergänzen die vielfältigen Blickwinkel auf die Beatles. "Man sieht, wie unterschiedlich Fotografen sich der Gruppe genähert haben", betont Knierim. "Die Fotos der Beatles sind im kollektiven Gedächtnis verhaftet", ergänzt Coeln, der die Beatles 1965 in Melbourne selbst live erlebt hat, "sie sind aber auch so nachhaltig, dass selbst junge Leute auf dieses Zeitphänomen reflektieren. Die Beatles haben nicht nur musikalisch eine Revolution ausgelöst, sondern auch in Bild und Film."

Die Ausstellung führt von 1960 bis zur Auflösung der Band. "Die Bilder aus den Anfangstagen in Liverpool sind bereits unglaublich inszeniert", erläutert Coeln. "Die Beatles haben es geschafft, in einem Jahr sich ein einzigartiges Image aufzubauen. Ohne die Kraft der Bilder, wäre das Phänomen Beatles in dieser Form nicht möglich gewesen." Die Schau dokumentiert auch den Zerfall der Gruppe, sehr persönliche Aufnahmen von Linda McCartney machen die Entfremdung ihres Mannes von seinen Kollegen spürbar.

Beim Rundgang durch "All You Need Is Love" verweist der Kurator noch einmal auf die Fotoserie von der Bravo-Blitztournee: die Beatles bei der Ankunft, bei der Pressekonferenz, auf der Bühne, Backstage und bei der Abreise. "Die Bilder halten somit den gesamten Tourneezirkus fest, über den John Lennons damals sagte: 'It's a bloody ritual.'" Die Schau blickt sowohl auf die Beatles als Musikpioniere als auch darauf, wie Jugendkultur erst erfunden wurde. Und wer Fotografien von Linda McCartney sein Eigen nennen möchte, hat bei einer Auktion am 2. Juni in der Galerie Ostlicht (17 Uhr) die Chance, für zwei Bilder mitzubieten.

(S E R V I C E - "All You Need Is Love - Fotografien der Beatles" im Westlicht Fotomuseum, 26. Mai bis 6. August, geöffnet Dienstag, Mittwoch und Freitag 14-19 Uhr, Donnerstag 14-21 Uhr sowie Samstag, Sonntag und Feiertag 11-19 Uhr, www.westlicht.com)

ribbon Zusammenfassung
  • Die Fab Four vor Arbeitersiedlungen in Liverpool, in Obertauern im Schnee, vor kreischenden Fans und am Zebrastreifen vor den Abbey Road Studios: Ikonische Fotografien der Beatles zeigt ab Freitag das Fotomuseum Westlicht in Wien.
  • Aber auch viel Unbekanntes bietet die Schau "All You Need Is Love", wie Westlicht-Chef Peter Coeln betont.
  • "Die Bilder aus den Anfangstagen in Liverpool sind bereits unglaublich inszeniert", erläutert Coeln.