Vienna Art Week feiert 20-Jahr-Jubiläum
"Es war uns wichtig, dass die Kunstszene ein stärkeres Selbstbewusstsein bekommt. Es ist keine Nettigkeit am Rande, sondern ein zentrales Momentum", betonte Böhm die Intention der Veranstaltung, die umfassende Verbindungen zwischen Personen und Institutionen herstellen möchte und dabei innerhalb wie außerhalb der Stadt wirkt. Die Vienna Art Week sei mit ihrer Kooperation von Kunstinstitutionen, Kunstuniversitäten, Galerien und freien Kunsträumen ein Erfolgsmodell, das international Schule gemacht habe: "Mittlerweile gibt es an die 30 Art Weeks in der ganze Welt. Wir haben alle eingeladen, viele von ihnen kommen auch. Wir kreieren ein Netzwerk." Dieses heißt The Spider und trifft sich erstmals physisch in Wien. Überhaupt sei der Erfahrungsaustausch eine wichtige Komponente des Festivals, so Böhm. So treffen etwa die Barrierefreiheit-Beauftragten vieler internationaler Museen bei einem Workshop aufeinander.
"Wir werden immer älter, die Art Week ist jedoch immer jünger und frischer geworden", meinte Robert Punkenhofer, der künstlerische Leiter der Vienna Art Week, und freute sich etwa über den großen Andrang auf die traditionellen Open Studio Days: Aus 200 Bewerbungen wurden 60 Positionen ausgewählt, die am Samstag und Sonntag zu Atelierbesuchen einladen. Es werden auch barrierefreie Shuttle Touren angeboten. Von den über 100 bei freiem Eintritt zugänglichen Veranstaltungen ist schon die Hälfte ausgebucht. Nur 20 Prozent des Budgets stamme aus öffentlichen Förderungen, hieß es.
Beim Jubiläumsfest im Semperdepot werden heute, Freitag, ab 20.30 Uhr Live-Performances, Installationen und künstlerischen Positionen (u.a. von Manfred Erjautz, Ornella Fieres, Teresa Margolles und Claudia Märzendorfer) zum Thema Zeit geboten. Eine im Falter Verlag erscheinende Jubiläumspublikation wird am 14. November im Dorotheum präsentiert. In mehreren Panels wird in die Vergangenheit und die Zukunft geschaut: Eine Rückschau auf die vergangenen zwei Jahrzehnte der Kunststadt Wien steht dabei ebenso auf dem Programm wie die Beschäftigung mit dem Einsatz von KI und die Auswirkungen auf Kunstpraxis, Ethik und Politik. Rund 70 Programmpartner ergänzen das breite Angebot mit eigenen Veranstaltungen. Artist in Residency ist heuer die in Prag lebende Künstlerin Néphéli Barbas.
Die Vienna Art Week wurde im April 2005 erstmals ausgerichtet. Seither hat es über 2.500 Veranstaltungen gegeben. Zuletzt wurden bei den Festivalausgaben rund 30.000 Besucherinnen und Besucher gezählt.
(S E R V I C E - 20. Vienna Art Week: 8. bis 15. November, www.viennaartweek.at/)
Zusammenfassung
- Die Vienna Art Week feiert ihr 20-Jahr-Jubiläum und hat seit ihrer Gründung im Jahr 2005 über 2.500 Veranstaltungen durchgeführt, zuletzt mit rund 30.000 Besuchern.
- Nur 20 Prozent des Budgets stammen aus öffentlichen Förderungen, und von den über 100 Veranstaltungen bei freiem Eintritt ist bereits die Hälfte ausgebucht.
- Das Festival hat internationale Bedeutung erlangt, mit dem Netzwerk 'The Spider', das sich erstmals physisch in Wien trifft, und einem umfangreichen Programm, das Live-Performances und Diskussionen über die Zukunft der Kunst umfasst.