Silke Dörner leitet ab 2022/23 Linzer Theater Phönix
Die 1967 in Deutschland geborene studierte Romanistin und Germanistin Dörner dockte 1995 beim Theater Phönix an und ist dort seit 2001 leitende Dramaturgin. Die Autorin zahlreicher Libretti und Stücke lehrt seit 2011 Dramaturgie an der Privaten Pädagogischen Hochschule der Diözese und seit 2020 angewandte Dramaturgie an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz. "Wir sehen in Silke Dörner eine Garantin für die künstlerische Weiterentwicklung des Theater Phönix. Wir sind überzeugt, dass sie die Erfolgsgeschichte unseres Hauses weiterschreiben wird", streute Julia Holzinger, Vorstandsobfrau des Theater Phönix, Dörner im Vorfeld Rosen.
Die designierte Chefin will an frühere Phönix-Zeiten anknüpfen und den "Diskurs wieder mehr reinbringen" - schließlich war das Haus jahrelang für seine politisch brisanten Stücke bekannt, auch wenn es in letzter Zeit in dieser Hinsicht ruhiger geworden ist. Auch den Austausch mit anderen Künstlern, aber auch mit Unis etc. möchte Dörner verstärken.
Nachholbedarf sieht sie in Bezug auf "Gleichstellung der Geschlechter und Diversität". So kann sie sich etwa vorstellen, mehr Schauspieler mit Migrationshintergrund auf die Bühne zu bringen, um die Gesellschaft abzubilden. Ob oder in welche Form ihr Vorgänger Harald Gebhartl im Phönix weiter aktiv sein wird, lässt sie offen. "Darüber haben wir noch gar nicht gesprochen", aber: "Ich glaube, wir werden uns nicht aus den Augen verlieren. Ich schätze ihn sehr als Gesprächspartner, als Ratgeber, als Künstler."
Wie es mit dem Ensemble, das für diese und nächste Spielzeit fix ist, weitergeht, lässt sie sich offen. Sie will aber auf jeden Fall wie bisher "ein Kernensemble beibehalten" und hofft, dass dieses - wenn das Budget es zulässt - sogar personell breiter ist als das derzeitige. Auch wenn im Phönix demnächst eine Online-Premiere ("Winnetou eins bis drei" von Erik Etschel und Lisa Fuchs am 19. Februar) bevorsteht, um überhaupt vor Publikum spielen zu können, so hält sie das nicht unbedingt für einen Weg, den man nach Corona weitergehen müsse - das Theater "lebt davon, den direkten Austausch mit dem Publikum zu haben", ist Dörner überzeugt.
Zusammenfassung
- Dörner betonte im Gespräch mit der APA, sie wolle zwar an Bestehendes anknüpfen, aber auch neue Impulse setzen.