Mexikanischer FIL-Literaturpreis geht an Lídia Jorge

Die portugiesische Schriftstellerin Lídia Jorge erhält in diesem Jahr den FIL-Preis für Literatur in romanischer Sprache. Die mit 150.000 US-Dollar (etwa 127.000 Euro) dotierte Auszeichnung gilt als einer der wichtigsten Literaturpreise Lateinamerikas.

Die portugiesische Schriftstellerin Lídia Jorge erhält in diesem Jahr den FIL-Preis für Literatur in romanischer Sprache. Die mit 150.000 US-Dollar (etwa 127.000 Euro) dotierte Auszeichnung gilt als einer der wichtigsten Literaturpreise Lateinamerikas.

Jorges Karriere zeichne sich durch "die Originalität und Subtilität ihres Stils, die Unabhängigkeit in der Bewertung und eine immense Menschlichkeit" aus, teilte die Jury der internationalen Buchmesse der mexikanischen Stadt Guadalajara (FIL) am Freitag mit. Der Autorin von Romanen wie "Der Tag der Wunder" (1980) und "Nachricht von der anderen Seite der Straße" (1984) soll der Preis Ende November auf der Buchmesse verliehen werden. Die Veranstalter hoffen, dass diese trotz der Corona-Krise stattfinden kann.

Jorge hatte bereits im Jahr 2007 den Albatros-Literaturpreis der Bremer Günter-Grass-Stiftung erhalten. Die 74-Jährige stammt aus der Algarve. Mit ihrem ersten Ehemann, einem Luftwaffe-Offizier, lebte sie Anfang der 1970er Jahre eine Zeit lang in den portugiesischen Kolonien Angola und Mosambik. Diese Erfahrung verarbeitete sie 1988 in dem Roman "Die Küste des Raunens", der 2004 verfilmt wurde.

"Darin beschreibt sie mit einem bisweilen brutalen Realismus die schrecklichen Folgen des Kolonialismus", hieß es von der FIL-Jury. In dem Roman komme zudem ein Aspekt zum Vorschein, der im Folgenden all ihre Literatur durchzogen habe: die Reflexion darüber, wie Geschichte konstruiert und aufgeschrieben wird.

ribbon Zusammenfassung
  • Die portugiesische Schriftstellerin Lídia Jorge erhält in diesem Jahr den FIL-Preis für Literatur in romanischer Sprache.
  • Jorge hatte bereits im Jahr 2007 den Albatros-Literaturpreis der Bremer Günter-Grass-Stiftung erhalten.
  • In dem Roman komme zudem ein Aspekt zum Vorschein, der im Folgenden all ihre Literatur durchzogen habe: die Reflexion darüber, wie Geschichte konstruiert und aufgeschrieben wird.