Konzerthaus: Diana Kralls Musik zum Träumen
So war es keine Überraschung, dass sehr bald an dem Abend eine geniale Latin-Version von Cole Porters "Night And Day" erklang, feinst "gebeserlt" von Schlagzeuger Karriem Riggins. Etwas später folgte Kralls "The Night We Call It Day" - ihre Stimme flackerte zwischen zerbrechlich-dünn, rauchig und kraftvoll-dunkel. Und es entstand der zwingende Gedanke, dass es nur eine Variante gibt, diesen Song live noch besser zu machen: als Duett mit Tom Waits.
Fantastisch war auch der ständige Wechsel zwischen Eigenkompositionen der 58-jährigen Kanadierin und zahlreichen Jazz-Standards, stets stilsicher begleitet auch von Gitarrist Anthony Wilson und Robert Hurst am Kontrabass. Auf "Boulevard Of Broken Dreams" etwa ließ Diana Krall den Klassiker "L-O-V-E (Love Was Made For Me And You)" folgen, übrigens eine Bert Kaempfert-Komposition.
Und auch sonst waren allerfeinste Coverversionen zahlreich vertreten, etwa "I've Got You Under My Skin" von Cole Porter, "Quiet Nights" von Bossanova-König Antonio Carlos Jobim und - als Start des Zugaben-Sets - "'S Wonderful" von George und Ira Gershwin. Das kann gerne als Fazit dieses Abends so stehenbleiben - nach einer sprichwörtlichen Kunstpause in Wien folgt am Mittwoch (17.5.) Diana Kralls zweiter Auftritt im Wiener Konzerthaus - nach dem Publikumsjubel am ersten Abend gab es dafür noch genau eine (!) Karte...
Zusammenfassung
- Als Opener "Where Or When" piano solo - und schon hatte Diana Krall am Montagabend das Wiener Konzerthaus in "ihr" Wohnzimmer verwandelt, gefühlvoll klanglich gefüllt mit sehr traditionellem Jazz.
- So war es keine Überraschung, dass sehr bald an dem Abend eine geniale Latin-Version von Cole Porters "Night And Day" erklang, feinst "gebeserlt" von Schlagzeuger Karriem Riggins.