Von Sexskandal bis Schlägerei: Ein Opernball ohne Lugner?
Kaum etwas passt so gut zusammen wie Richard "Mörtel" Lugner und der Wiener Opernball. 34 Stargäste zierten die Seite des Societymagneten und zogen damit das Blitzlichtgewitter auf sich. Eine Tatsache, von der auch der Opernball profitierte. Umgekehrt bescherte der Opernball dem Baulöwen eine Bühne. Ein Rückblick auf Lugners wohl längste Beziehung.
1991 hätte Richard Lugner eigentlich sein erstes Opernball-Debüt gegeben, wäre da nicht der Golfkrieg ausgebrochen. Sein Agent hatte ihn gefragt, ob er mit Schauspielerin Gina Lollobrigida zum Höhepunkt der Ballsaison kommen mag. "Ich kam durch Zufall dazu", erinnerte sich Lugner in einem APA-Interview.
1992 folgte dann der große Auftritt. Lugner schreitet das erste Mal mit einem Stargast, damals Harry Belafonte, über die Opernstiege. Damals fiel das Blitzlichtgewitter vergleichsweise klein aus. Ein Jahr später stellte er sich mit Joan Collins der medialen Aufmerksamkeit. Ein erster Vorgeschmack auf die vielen Marotten so mancher Superstars, die ihm nicht nur einmal graue Haare bescherten.
Es folgten Gäste wie Sophia Loren und Sarah Ferguson. Letztere nannte er zwar "Förtschi", schafft es aber, auch das internationale Interesse auf Lugner zu ziehen.
Die Strapazen, die er mit seinem Stargast Grace Jones im Jahr 1996 hatte, prägten den Opernball aber nachhaltig - im negativen Sinne. Jones soll nämlich mit ihrem Begleiter Sex gehabt haben - in seiner Loge.
Spice Girl lief davon
Auch mit dem ehemaligen "Spice Girl" Geri Halliwell hatte es Lugner nicht einfach. Sie verweigerte nämlich allen Journalist:innen ein Interview und wollte am liebsten wieder ins Hotel.
Lugner soll Halliwell sogar noch nachgelaufen sein, doch sie schnalzte ihm die Autotür vor der Nase zu.
Von Teese' Kloaktion
Auch die Burlesque-Künstlerin Dita Von Teese gab sich 2008 an Lugners Seite schüchtern. Sie wollte mit den Fotograf:innen nichts am Hut haben und soll sich gar auf dem Damenklo eingesperrt haben.
Die größten Coups des Baumeisters waren aber zweifellos Pamela Anderson (2003), Paris Hilton (2007) und Kim Kardashian (2014).
Vor allem Kim Kardashian reizte das Nervenkostüm des Baumeisters ordentlich aus. Sie hielt sich kaum an das Rahmenprogramm des Baulöwen und nahm sogar ihr eigenes Fernsehteam mit. "Es war eine Schweinerei", urteilte Lugner im Nachhinein. Sie selbst sei außerdem "geschockt" gewesen, über die Pietätlosigkeit der Wiener Gesellschaft.
Im gleichen Jahr kam es vor Lugners Loge auch zu einem Handgemenge. Ein betrunkener Ballgast soll den Moderator Johannes B. Kerner angepöbelt haben. Der Unbekannte soll ein Sektglas nach ihm geworfen haben. Ein Begleiter Kerners schlug dem Mann dann mit der Faust ins Gesicht.
Galerie: Richard Lugner und seine Opernball-Stargäste
Lugner ohne Loge
Einmal fiel der Baumeister gar um seine geliebte Loge. 2011 lud er die Italienerin Ruby Rubacuori zum Opernball ein. Diese war aber gerade in eine Sexaffäre mit dem italienischen Ex-Premierminister Silvio Berlusconi involviert. Die damalige Organisatorin Desiree Treichl-Strügkh war so erzürnt, dass sie gleich Konsequenzen zog und ihm keine Loge gab.
Sein letzter Gast auf dem Wiener Opernball war dann keine Geringere als Priscilla Presley. Die Ex-Frau des "King of Rock 'n' Roll" Elvis Presley war hingegen sehr pflegeleicht: "Sie macht alles, was man ihr sagt", so Lugner.
Neben so manchem Skandal hatte Lugner dem Opernball aber auch viel Publicity beschert - und umgekehrt. Sozusagen eine Beziehung, die auf Gegenseitigkeit beruhte und vor allem dem Baumeister viel Spaß bereitete: "Es gefiel mir, in der Zeitung zu stehen", sagte er einst.
Zusammenfassung
Kaum etwas passt so gut zusammen wie Richard "Mörtel" Lugner und der Wiener Opernball.
34 Stargäste zierten die Seite des Societymagneten und zogen damit das Blitzlichtgewitter auf sich.
Ein Tatsache, von der auch der Opernball profitierte. Umgekehrt bescherte der Opernball dem Baulöwen eine Bühne.