In Mörbisch grassiert heuer das Discofieber

Aus diesem Grund schiebt man bereits eine fünfte Zusatzvorstellung (27. Juli) ein, der allenfalls noch eine sechste folgen könnte. "Wenn alle Termine greifen, dann werden wir heuer die 200.000er-Marke überschreiten mit allen Zusatzveranstaltungen, die wir haben", zeigte sich Haider zuversichtlich, auch heuer auf Rekordkurs zu sein.

Offenbar locken die alten Bee-Gees-Hits nach wie vor die Massen. "Die Bee Gees haben bereits 40 Millionen Tonträger von 'Saturday Night Fever' verkauft", erinnerte Haider an den Erfolg des Soundtracks für den legendären Discofilm mit John Travolta aus 1977.

Doskozil freut sich über perfekte Jugend

Auch Burgenlands Landeshauptmann respektive Kulturreferent Hans Peter Doskozil (SPÖ) verbindet die Bee Gees mit der eigenen Lebensgeschichte, habe die Band doch den Discobeat nach Europa gebracht: "Ich kann als Kind der 80er und frühen 90er nur sagen: Vielen Dank. Es war eine schöne Jugend, eine perfekte Jugend."

Dass aber auch die heutige Jugend die Bee Gees im Ohr trägt, unterstrich Musicalstar Anna Rosa Döller, die nach der "My Fair Lady" im Vorjahr auch heuer wieder in Mörbisch zu erleben ist: "Auch wenn man heute unterwegs ist, hört man in jedem zweiten Club die Bee Gees oder ABBA."

Keine Travolta-Doubles auf der Bühne

Die Hauptrolle des Tony Manero und damit den legendären Part von John Travolta übernehmen heuer alternierend zwei Akteure - der Burgenländer Paul Csitkovics und Fabio Diso, die jeweils ihre eigene Färbung einbringen sollen. "Jede Ähnlichkeit zu John Travolta wäre tödlich und wollen wir auch nicht", machte Haider deutlich.

Gesungen werden die Songs dabei im englischen Original, wobei die Geschichte über den sozialen Außenseiter Tony, der seine Erfüllung im Tanz findet, alles andere als schattenfrei ist. "Trotz der Tragik basiert die Geschichte aber auf Hoffnung", betonte Regisseur Karl Absenger: "Ich bin auch kein Freund von positiven Schlüssen. Man sollte dem Publikum die Möglichkeit geben mitzudenken, was passiert, wenn der Vorhang gefallen ist."

New York erhebt sich am See

Für das New York der Story zeichnet wieder Stammbühnenbildner Walter Vogelweider verantwortlich, der etwa bereits "My Fair Lady" oder "Mamma Mia!" an den Neusiedler See brachte - und 2021 nicht zuletzt bereits New York, für die "West Side Story". Diesmal wird das gigantische Areal von zwei Stadtlandschaften des Big Apples auf beiden Seiten der Bühne dominiert, die im Hintergrund durch die Verrazzano-Narrows-Brücke verbunden sind. Als große Neuerung will Vogelweider diesmal auch größere Videosequenzen mit einbeziehen.

"Wir leben in einer grauslichen Zeit, in der das gegeneinander Schimpfen und wenig Verbindendes herrscht", zeigte sich Haider gesellschaftskritisch. Das Musical und die Seefestspiele böten jedoch die Möglichkeit, genau diese Eigenschaften wieder zu pflegen.

(S E R V I C E - "Saturday Night Fever" bei den Seefestspielen Mörbisch von 10. Juli bis 16. August. Regie: Karl Absenger, Bühnenbild: Walter Vogelweider. Mit: Fabio Diso - Tony Manero, Paul Csitkovics - Tony Manero, Anna Rosa Döller - Stephanie Mangano, Timotheus Hollweg - Double J, u.a.. www.seefestspiele-moerbisch.at)