Filmförderung: Lösung für noch offene ÖFI+-Anträge
Kernpunkt ist die große Nachfrage nach dem Fördermodell ÖFI+. Anträge dafür hatten die Erwartungen übertroffen, weshalb man sich beim ÖFI gezwungen sah, einen Vorgriff auf das Budget 2025 (das insgesamt 37,5 Mio. Euro beträgt) zu machen, um die Fördergelder für 2024 zuzusagen. Auch wenn zuletzt zusätzlich 10 Mio. Euro freigegeben wurden, konnten schon getätigte Förderzusagen für Einreichungen von knapp vor Jahresende bis zum 15. Jänner nicht bedeckt werden. Filmemacher hingen dadurch gewissermaßen in der Luft und bangten um ihre Projekte - darunter laut "Kurier" auch Oscar-Regisseur Stefan Ruzowitzky, für dessen neuen Film "Der Wachtmeister" für Anfang März der Drehstart vorgesehen ist.
Nun gibt es zumindest eine Lösung für die bisher schon zugesagten, aber noch nicht bedeckten Förderungen. Demnach bekommt das ÖFI für die aktuell offenen ÖFI+-Anträge noch einmal zusätzlich 13,8 Mio. Euro, teilte das Büro von Kulturminister Werner Kogler (Grüne) der APA am Samstagnachmittag mit. Davon kommen 7 Mio. Euro aus dem vorgesehenen Budget für das laufende Jahr und 6,8 Mio. aus einer Rücklagen-Entnahme, die mit dem Finanzministerium vereinbart worden sei.
"Indem wir jetzt zusammen mit dem Bundesministerium für Finanzen weitere Mittel zur Verfügung stellen können, lösen wir unser Versprechen gegenüber der Filmwirtschaft ein", hielt Kogler dazu in einer schriftlichen Stellungnahme fest. Jetzt sei die zukünftige Bundesregierung am Zug, die auch in den kommenden Jahren für eine ausreichende Finanzierung sorgen müsse, verwies der Ressortchef auf das "Erfolgsmodell" Filmförderung.
"Guter Tag" für die Branche
Die Branche zeigte sich postwendend erfreut. "Heute ist ein guter Tag für den österreichischen Film: alle bei ÖFI+ aktuell eingereichten Kinofilmprojekte können aufgrund der Bereitstellung neuer Budgetmittel durch das BMKÖS nun finanziell bedeckt werden. Das bedeutet insbesondere, dass die Dreharbeiten österreichischer und internationaler Filme sichergestellt sind und wie geplant stattfinden können", meinte Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Obmann des Fachverbands der Film- und Musikwirtschaft in der Wirtschaftskammer, gegenüber der APA. An eine künftige Bundesregierung appellierte er, "mit den richtigen filmpolitischen und budgetären Maßnahmen die Anreizmodelle ÖFI+ und FISAplus nachhaltig so aufzustellen, dass sich der Filmstandort Österreich weiter positiv und vielfältig entwickeln kann."
Zusammenfassung
- Das Österreichische Filminstitut (ÖFI) hat am 15. Jänner einen Antragsstopp für Filmproduktionen verhängt, da das Budgetprovisorium vor Bildung einer neuen Bundesregierung besteht.
- Um die offenen ÖFI+-Anträge zu decken, wurden zusätzliche 13,8 Mio. Euro bereitgestellt, darunter 7 Mio. Euro aus dem laufenden Budget und 6,8 Mio. Euro aus Rücklagen.
- Die Filmbranche zeigt sich erfreut über die neuen Mittel, die geplante Dreharbeiten sichern, und fordert nachhaltige Anreizmodelle für die Zukunft.