Dunham über Menge an antisemitischer Rhetorik "schockiert"
Dunham, die mit der Serie "Girls" bekannt geworden ist, sagte weiter: "Und es gibt auch eine schockierende Menge an islamophober Rhetorik, anti-schwarzer Rhetorik, transphober Rhetorik. Das Ziel ist es, Menschen aufgrund ihrer Identität zu isolieren und ihnen das Gefühl zu geben, unmenschlich zu sein. Und das ist eine universelle Geschichte, leider."
Dunham spielt in "Treasure" eine Musikjournalistin, die mit ihrem Vater (Stephen Fry), einem Holocaust-Überlebenden, eine Rundreise durch dessen Heimatland Polen macht. Der Film basiert auf einem Bestseller-Roman von Lily Brett. Die beiden Protagonisten werden darin mit Antisemitismus konfrontiert.
Der Brite Fry (66) - bekannt auch als Moderator, Autor und Komiker - ist ebenfalls Jude. Vorfahren von ihm wurden während der NS-Zeit ermordet. Darauf kam er am Samstag in Berlin zu sprechen. "Die Wahrheit über den Holocaust ist immer noch da, und das Vermächtnis und die Auswirkungen auf die Menschen. Und natürlich war es für mich ein ganz spezielles Gefühl, nach Auschwitz zu fahren, um dort zu filmen, während ich das erste Mal dort war und wusste, dass meine Familie an diesem Ort umgekommen war."
Von Heinz (47, "Und morgen die ganze Welt") sagte, durch das Hamas-Massaker in Israel vom 7. Oktober habe der Film noch an Aktualität gewonnen. "Als es passierte, tauschten wir alle Nachrichten aus und spürten, dass dies etwas mit dem Film zu tun hat, den wir gerade gemacht haben", sagte sie. "Und wir beschlossen, ihn früher fertigzustellen und ihn auf der Berlinale zu zeigen. Also, ja, ich habe versucht, ihn sehr schnell fertigzustellen, und ich habe ihn erst vorgestern fertig gemacht, um ihn hier zu präsentieren, weil wir das Gefühl haben, dass das genau der richtige Moment für diesen Film ist."
Zusammenfassung
- Lena Dunham, US-Schauspielerin, zeigt sich schockiert von der antisemitischen Rhetorik in der Gesellschaft und betont die Notwendigkeit der Anerkennung dieses Problems.
- Im Film 'Treasure', der auf der Berlinale Premiere feiert, verkörpert Dunham eine Musikjournalistin auf einer emotionalen Reise durch Polen mit ihrem Vater, gespielt von Stephen Fry, der Holocaust-Überlebender ist.
- Regisseurin Julia von Heinz hat die Fertigstellung des Filmes nach dem Hamas-Massaker am 7. Oktober vorangetrieben, um die Aktualität und Dringlichkeit der im Film behandelten Themen zu unterstreichen.