Anselm Kiefer gestaltet den Eisernen Vorhang der Staatsoper
Anselm Kiefer (78) wurde von einer internationalen Jury, die aus Daniel Birnbaum, Bice Curiger und Hans-Ulrich Obrist besteht, ausgewählt. Der seit 1992 in Frankreich lebende Künstler zählt mit seinen monumentalen Werken und Installationen, die sich oft aus Geschichte und Mythologie speisen und vielfältige Materialien einbeziehen, zu den bedeutendsten Künstlern der Gegenwart und wurde vielfach ausgezeichnet. Der in 3D gedrehte Dokumentaressay "Anselm - Das Rauschen der Zeit" von Wim Wenders ist derzeit im Rahmen der Viennale zu sehen - etwa noch am Mittwoch (25. Oktober) um 16 Uhr in der Urania und startet am 27. Oktober regulär in den österreichischen Kinos. Der Film zeigt eindrucksvoll die Weltkarriere des im aktuellen "Kunstkompass"-Ranking auf Rang acht geführten Künstlers, die politischen Debatten um seine Auseinandersetzung mit Philosophie, Mythologie und NS-Zeit, seine Arbeit an riesigen Werken und Werkgruppen oder sein 40 Hektar umfassendes Ateliergelände im südfranzösischen Barjac.
Kiefer ist der 26. Künstler der den Orpheus und Eurydike zeigenden originalen Eisernen Vorhang der Staatsoper verhängt. Dessen Schöpfer, das NSDAP-Mitglied Rudolf Eisenmenger, ist umstritten. Zu den Fans seiner Kunst soll auch Adolf Hitler gezählt haben. Er bekam aber auch nach dem Zweiten Weltkrieg Aufträge (etwa für den Wandbehang im Kinosaal des Künstlerhauses) und Ehrungen wie das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst.
Zusammenfassung
- Der prominente deutsche Künstler Anselm Kiefer gestaltet den Eisernen Vorhang der Wiener Staatsoper für den Rest der Saison 2023/24. Das wurde am Sonntag bekanntgegeben.
- Präsentiert wird das 176 Quadratmeter umfassende Großbild am 8. November.
- Kiefer ist der 26. Künstler der den Orpheus und Eurydike zeigenden originalen Eisernen Vorhang der Staatsoper verhängt.
- Zu den Fans seiner Kunst soll auch Adolf Hitler gezählt haben.