Filmpreis im Schatten von Teichtmeister: Vier Preise für "Corsage"
Teichtmeister, dem der Besitz Zehntausender Darstellungen von Kindesmissbrauch vorgeworfen wird, in zwei der nominierten Filme ("Corsage" und "Serviam") des Abends zu sehen. Corsage gewann in vier Kategorien (Hautdarstellerin, Kamera, Kostüm- und Maskenbild).
Die wichtigsten Preise:
- Bester Film: Tizza Covi und Rainer Frimmel für "Vera"
- Bester Dokumentarfilm: "Elfriede Jelinek - Die Sprache von der Leine lassen" von Claudia Müller
- Bester Kurzfilm: "Will my parents come to see me" von Mo Harawe
- Beste Regie: Tizza Covi und Rainer Frimmel für "Vera"
- Beste weibliche Hauptrolle: Vicky Krieps, "Corsage"
- Bester männlicher Hauptdarsteller: Gerhard Liebmann, "Eismayer"
- Bester weiblicher Hauptdarsteller: Gerti Drassl, "Märzengrund"
- Bester männlicher Nebendarsteller: Luka Dimić, "Eismayer"
- Bestes Drehbuch: David Wagner, "Eismayer"
- Beste Kamera: Judith Kaufmann, "Corsage"
- Bester Schnitt: Tizza Covi, "Vera"
- Beste Musik: Eva Klampfer, "Eismayer"
- Bestes Kostümbild: Monika Buttinger, "Corsage"
- Beste Maske: Maike Heinlein und Helene Lang, "Corsage"
- Bestes Szenenbild: Johannes Mücke, "Rubikon"
- Beste Tongestaltung: Bertram Knappitsch, Tong Zhang, Rudolf Pototschnig, Manuel Grandpierre und Andreas Frei, "Rubikon"
- Bestbesuchter Film: "Griechenland oder der laufende Huhn" von Claudia Jüptner-Jonstorff und Eva Spreitzhofer
Das semidokumentarische Projekt "Vera" des Regieduos Tizza Covi und Rainer Frimmel gewann in den Königskategorien Bester Film und Beste Regie.
"Alle teilen wir eine grundlegende Haltung: Für Demokratie, für Gleichberechtigung aller Geschlechter und Nationalitäten - für die Gleichberechtigung aller Menschen und gegen jede Form von Machtmissbrauch", unterstrichen Verena Altenberger und Arash T. Riahi als Präsidentschaftsduo der Akademie des Österreichischen Films zum Auftakt: "Wir wollen informierte und letztendlich klare Worte finden." Ziel sei eine "Transformation von der Kultur des Wegschauens zu einer Kultur des Hinschauens".
Motto und Moderation sprachen Teichtmeister an
Schon das Motto der von Regisseurin Catalina Molina gestalteten Preisverleihung spiegelte mit dem gewählten Motto "Durch die Nacht zum Licht" die Ambivalenz wider, was auch das Moderationsduo Julia Jelinek und Thomas Mraz unterstrichen. "Wir sind uns alle einig, dass es auch für die schwierigen und unangenehmen Themen heute Abend Raum geben muss", so Mraz: "Denn der Diskurs, der Dialog und das Streiten ist genau das, was unsere Branche lebensnotwendig braucht."
Wer sich in den insgesamt 16 Preiskategorien durchsetzte wird, haben die knapp 600 Mitglieder der Akademie des Österreichischen Films entschieden.
Entschieden ist darüber hinaus bereits, dass die Preisgala auch 2024 in Wien und nicht wie bis dato alternierend in Grafenegg stattfinden wird. So hat die Akademie des Österreichischen Films als Ausrichter ihre Kooperation mit Niederösterreich aufgrund der dortigen FPÖ-Regierungsbeteiligung für beendet erklärt. So steht kommendes Jahr das Wiener Rathaus als Veranstaltungsort bereit.
Zusammenfassung
- Im Globe Wien wurde am Donnerstagabend der 13. Österreichische Filmpreis verliehen.
- Das brennende Thema des Abends: Die Diskussion rund um die Causa Florian Teichtmeister.
- Teichtmeister, dem der Besitz Zehntausender Darstellungen von Kindesmissbrauch vorgeworfen wird, in zwei der nominierten Filme ("Corsage" und "Serviam") des Abends zu sehen.
- Corsage gewann in den Kategorien "Beste weibliche Hauptrolle" (Vicky Krieps), "Beste Kamera" (Judith Kaufmann), "Bestes Kostüm- und Maskenbild" (Monika Buttinger, Maike Heinlein und Helene Lang).
- Als bester Film wurde "Vera" ausgezeichnet.