Zahl der Verkehrstoten soll in Vorarlberg halbiert werden
Von 2019 bis 2023 ereigneten sich in Vorarlberg im Jahresschnitt rund 2.000 Verkehrsunfälle mit etwa 2.300 Verletzten, circa 350 davon zogen sich schwere Verletzungen zu. 15 Personen kamen pro Jahr bei Verkehrsunfällen ums Leben. Bei etwa 1.600 der Verletzten handelte es sich jeweils zur Hälfte um Rad- bzw. E-Scooter-Lenker sowie Autofahrer. Mehr als drei Viertel der Unfälle trugen sich im Ortsgebiet zu, 16 Prozent auf Freilandstraßen, vier Prozent auf Autobahnen. Schwere Verkehrsunfälle gibt es insbesondere auf den Freilandstraßen.
Wallner wies speziell auf die mit Abstand häufigste Ursache bei schweren Unfällen hin: In 38 Prozent der Fälle handelte es sich um Unachtsamkeit bzw. Ablenkung. Wer sich im Straßenverkehr verbotenerweise mit dem Handy beschäftige, gehe ein hohes Risiko ein, warnte der Landeshauptmann. Aktionen und Kampagnen sollen diesbezüglich nachhaltig und kontinuierlich ein Bewusstsein schaffen, aber auch in Sachen Geschwindigkeit, Sichtbarkeit oder auch Alkohol- bzw. Drogenmissbrauch. Ein wichtiger Punkt werde die Verbesserung der Infrastruktur sein, sagte Bitschi. Man wolle den Radverkehr bestmöglich vom Kraftfahrzeugverkehr entflechten und dabei vor allem auch auf jüngere Trends eingehen. Im Zusammenhang mit E-Scootern "spielen sich oftmals dramatische Szenen ab", so der Landesstatthalter.
Martin Pfanner vom Verkehrskuratorium für Verkehrssicherheit Vorarlberg erklärte, dass in der Strategie acht Handlungsfelder mit entsprechenden Maßnahmen festgehalten seien. Geschwindigkeitskontrollen sollen dabei zur Verringerung des Unfallgeschehens bzw. der Verletztenzahlen ebenso beitragen wie technische Kontrollen von E-Scootern ("viele sind getunt"), spezielle Leitplanken bei Motorradstrecken oder die Forcierung der Aus- und Weiterbildung bei Busfahrern. Laut Pfanner werden die Handlungsfelder und Maßnahmen jährlich geprüft und gegebenenfalls überarbeitet. "Oberstes Ziel ist, dass alle sicher durch den Verkehr kommen", sagte er.
Zusammenfassung
- Unachtsamkeit und Ablenkung sind die Hauptursachen für schwere Unfälle in Vorarlberg, besonders durch die Nutzung von Handys im Straßenverkehr. Mehr als drei Viertel der Unfälle passieren im Ortsgebiet.
- Die Strategie umfasst Maßnahmen wie Geschwindigkeitskontrollen und die Verbesserung der Infrastruktur, um Rad- und Kraftfahrzeugverkehr zu trennen. Diese werden jährlich überprüft und angepasst, um die Sicherheit zu erhöhen.