Schafe in NÖ gerissen: Wolf kurz vor Wien
Die Gemeinde Kaltenleutgeben im Wienerwald gibt auf ihrer Homepage bereits Tipps im Umgang mit dem Wolf vor der eigenen Haustür.
Anfang November riss ein Wolf nur wenige Kilometer von der Grenze von Wien entfernt mehrere Schafe. Ein DNA-Test bestätigte, dass das Tier entweder selbst aus Italien stammt, oder seine Vorfahren von dort nach Österreich gekommen sind.
In Kaltenlautgeben im Bezirk Mödling plant man nun eine Informationsveranstaltung, um den Menschen im Ort auch direkt zu erklären, was im Falle einer Wolfssichtung zu tun ist. Der Termin werde "bald bekanntgegeben" geladen seien "Fachleute aus den Bereichen Naturschutz und Landwirtschaft". Vorerst gibt es die Tipps jedoch online:
- Bewahren Sie Ruhe und halten Sie Abstand. Wölfe sind in der Regel scheu und meiden Menschen.
- Vermeiden Sie es, sich dem Tier zu nähern. Wenn nötig, machen Sie laut auf sich aufmerksam oder klatschen Sie in die Hände, um den Wolf auf Abstand zu halten.
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Wenn Sie einen Wolf in der Nähe von Häusern oder Gehöften sehen oder eine beunruhigende Begegnung mit einem Wolf haben, melden Sie dies bitte unverzüglich.
Melden könne man die Tiere etwa bei den örtlichen Jäger:innen, der Wildtierhotline 02742 9005 9100 oder der Polizei.
Vier Wolfsrudel in Niederösterreich
Auch im benachbarten Sittendorf in der Gemeinde Wienerwald wurde bereits ein Wolf gesichtet, Tiere wurden dort allerdings nicht gerissen.
Den Verbreitungskarten des "Österreichischen Zentrums Bär Wolf Luchs" zufolge haben sich Wolfsrudel in vier niederösterreichischen Gemeinden angesiedelt: Harmannschlag, Allentsteig, Arbesbach und Gutenbrunn. In den beiden letzteren gibt es demnach auch Nachwuchs. Einzelne Tiere sind jedoch auch anderswo unterwegs.
Abschüsse werden leichter
Während in Kärnten, Salzburg, Tirol und Oberösterreich bereits Wölfe geschossen wurden, blieben die Tiere in Niederösterreich bislang verschont. Nach einer Änderung der Berner Konvention dürfte es allerdings einfacher werden, die Tiere zu jagen. Ihr Schutzstatus wurde von "streng geschützt" auf "geschützt" gesenkt. Damit können EU-Staaten flexibler entscheiden, ob sie die Jagd auf Wölfe erlauben.
Abschüsse von "Problemwölfen" nun erlaubt
Zusammenfassung
- Nur einen Katzensprung von Wien streift ein Wolf umher, das Tier hat im Wienerwald mehrere Schafe gerissen.
- In der betroffenen Gemeinde plant man eine Infoveranstaltung für die Bevölkerung.