Wiener ÖVP präsentierte Ideen zur Gürtel-Neugestaltung
Jene Personen, die daran teilgenommen haben, zeigten sich jedenfalls mit dem Status quo großteils unzufrieden, wie ÖVP-Chef Karl Mahrer und Planungssprecherin Elisabeth Olischar berichteten. Die Werte für die Gegend, die täglich von rund 70.000 Autos frequentiert wird, waren eindeutig: 74 Prozent sprachen sich dagegen aus, dass der Gürtel so bleibt wie er ist. 78 Prozent verbringen dort aktuell nur so viel Zeit wie unbedingt nötig.
Die Ergebnisse würden belegen, dass Handlungsbedarf bestehe, zeigte man sich bei der ÖVP überzeugt. Der Platz für Individualverkehr soll aber erhalten bleiben. Denn Auto verbieten sei verboten, verwies Mahrer auf einen aktuellen türkisen Wahlslogan. Stattdessen sollen bauliche Änderungen vorgenommen werden. Als Beispiele wurden vier Abschnitte der Verkehrsachse ausgewählt.
So setzt man am Döblinger Gürtel auf eine teilweise Untertunnelung. Der intensiv befahrene Kreuzungsabschnitt bei der Nußdorfer Straße soll damit verkehrsberuhigt werden. Zugleich könnten Grünraum und auch Fuß- und Radwege geschaffen werden. Für Radler hat man am Lerchenfelder Gürtel den Vorschlag parat, einen Hochradweg auf Stelzen zu errichten, der auch das Gefälle in dem Abschnitt ausgleichen soll.
Langfristige Umsetzung
Überbaut werden soll auch am Mariahilfer Gürtel - dort jedoch die in diesem Bereich unter dem Straßenniveau liegende U6-Trasse. Die neu gewonnene Fläche soll ebenfalls als Park bzw. Spielplatz gestaltet werden. Eine komplette Untertunnelung des Gürtels wird für den Margaretengürtel angeregt. Zugleich sollen Querungsstraßen überplattet werden.
"Die Umsetzung ist ein Prozess, der natürlich Jahre dauern wird", hielt Mahrer fest. Dass die "visionären Ideen" auch kostenintensiv wären, verhehlte er nicht: "Man muss den Mut haben, hier budgetäre Mittel einzusetzen." Das geschehe auch beim U-Bahn-Bau oder bei den neuen Stadtentwicklungsgebieten. Die Gürtel-Sanierung wäre wie ein solches zu betrachten, befand Mahrer.
Zusammenfassung
- Die Wiener ÖVP plant, die Aufenthaltsqualität am Gürtel zu verbessern, ohne die Fahrspuren zu reduzieren, und schlägt Tunnellösungen und Überplattungen vor.
- Eine Umfrage zeigt, dass 74 Prozent der Teilnehmer mit dem aktuellen Zustand unzufrieden sind, und 78 Prozent verbringen dort nur die nötige Zeit.
- Bauliche Änderungen sind für vier Abschnitte geplant, darunter eine Untertunnelung am Döblinger Gürtel und ein Hochradweg auf Stelzen am Lerchenfelder Gürtel.