Waldbrände in Sibirien auf einer Million Hektar Land
Das Ministerium veröffentlichte auch ein Video von einem Löschflugzeug, das über den brennenden Wäldern tonnenweise Wasser abwarf. 52 Ortschaften hätten mit Rauchschwaden von den Feuern zu kämpfen, hieß es in der Mitteilung des Zivilschutzministeriums. Es würden Luftproben genommen, in zwei Städten und zwei Dörfern seien Grenzwerte überschritten. Fälle von Rauchvergiftungen seien bisher aber nicht bekannt, hieß es.
Wegen der Waldbrände gilt in der Region im Nordosten Russlands seit Wochen der Ausnahmezustand. Im flächenmäßig größten Land der Erde wüten auch in vielen anderen Regionen Feuer. Die ausgedehnten Wald-und Flächenbrände in der Arktis-Region haben in den vergangenen Wochen auch zu gewaltiger Rauchentwicklung geführt. Mehrere Städte versanken im Qualm.
Russland kämpft jedes Jahr mit den Feuern, bei denen viel Wald und Steppe zerstört werden. Als Gründe für die große Ausdehnung nennt der Copernicus-Atmosphärenüberwachungsdienst (CAMS) der Europäischen Union viel höhere Temperaturen und weniger Niederschläge als gewöhnlich in der besonders betroffenen Region, einem Teil der russischen Teilrepublik Sacha (Jakutien). Copernicus-Daten zeigen dort bis zu sieben Grad mehr im Vergleich zum langjährigen Mittel (1991 bis 2020) und große Trockenheit.
Die russische Waldbrandbekämpfungseinheit Awialessoochrana teilte mit, dass wegen trockener Gewitterfronten immer neue Naturfeuer ausbrechen könnten. Die Flammen breiteten sich demnach auch wegen heftiger Winde und fehlender Niederschläge aus. Besonders in schwer zugänglichen Regionen verzichten die Einheiten oft aus Personal- und Kostengründen auf das Löschen.
Zusammenfassung
- Die verheerenden Waldbrände in Sibirien breiten sich auf über eine Million Hektar in der Region Jakutien aus. Über 130 einzelne Feuer wüten derzeit, und rund 2.000 Menschen sind für die Löscharbeiten im Einsatz.
- 52 Ortschaften kämpfen mit Rauchschwaden, und in einigen Städten und Dörfern wurden Grenzwerte für Luftverschmutzung überschritten. Bisher sind jedoch keine Fälle von Rauchvergiftungen bekannt.
- Copernicus-Daten zeigen, dass die Temperaturen in der Region bis zu sieben Grad höher sind als im langjährigen Mittel, was zusammen mit großer Trockenheit die Ausbreitung der Flammen begünstigt.