Volksanwaltschaft fordert mehr Hilfe für ME/CFS-Kranke
Es gebe oft keine klaren Diagnosen, Probleme mit Krankschreibungen und trotz teils erheblich eingeschränkter Leistungsfähigkeit keine behördliche Bestätigung für ihre Beeinträchtigung. Zudem würden Betroffene zusätzlich zu ihren körperlichen Leiden stigmatisiert, als faul oder psychisch krank zum Beispiel. "Wer nicht nur krank ist, sondern zusätzlich auch noch stigmatisiert wird, leidet doppelt", warnte Achitz in einer Aussendung.
"Die Betroffenen müssen alle notwendige Unterstützung bekommen", forderte der Volksanwalt. "ME/CFS muss ausreichend erforscht werden, damit die Betroffenen schnell die korrekte Diagnose bekommen, anstatt dass sie jahrelang auf die richtige Behandlung warten müssen. Neben den entsprechenden medizinischen Strukturen muss auch die soziale Absicherung der Betroffenen gesichert werden."
Die genaue Ursache von ME/CFS ist noch nicht bekannt. Es scheint aber eine Kombination von genetischen und Umweltfaktoren relevant zu sein. In der Regel beginnt die Erkrankung nach viralen oder bakteriellen Infektionen, auch nach SARS-Cov-2-Infektionen als eine von vielen Long-Covid-Erscheinungen.
Anlässlich des Internationalen ME/CFS-Tags hat auch die Österreichische Gesellschaft für ME/CFS Aktionen organisiert. Im ganzen Land werden Wahrzeichen und Gebäude am Donnerstag blau beleuchtet sein, um auf die Erkrankung aufmerksam zu machen. Mit der Aktion "IAmHere" wird außerdem Betroffenen ein Gesicht und eine Stimme geben. Die Regisseurin Karen Breece und das Volkstheater Wien sammelten gemeinsam mit der Österreichischen, der Deutschen und der Schweizer Gesellschaft für ME/CFS Porträts und Statements von Betroffenen, die an und in Theatern zu sehen sein werden. Der Social-Media-Hashtag zum Projekt lautet: #IAmHere, das Motto "Wir sind trotz schwerer Krankheit noch hier".
( S E R V I C E - Aktion "IAmHere": https://cfs-hilfe.at/iamhere/ )
Zusammenfassung
- 25.000 bis 80.000 Menschen leiden in Österreich an Myalgischer Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome.
- Immer wieder würden sich Betroffene bei der Volksanwaltschaft melden, weil ihre Krankheit nicht ernst genommen wird, berichtete Volksanwalt Bernhard Achitz (SPÖ) am Mittwoch.
- "Die Betroffenen müssen alle notwendige Unterstützung bekommen", forderte der Volksanwalt.
- ( S E R V I C E - Aktion "IAmHere": https://cfs-hilfe.at/iamhere/ )