US-Bürger nach über 70 Jahren in Eiserner Lunge gestorben
Paul Alexander aus Dallas im US-Bundesstaat Texas war im Alter von sechs Jahren an Kinderlähmung erkrankt. Er war seitdem vom Nacken abwärts gelähmt und auf die sogenannte Eiserne Lunge - ein maschinelles Atemgerät - angewiesen. Dabei liegt der Patient mit Ausnahme des Kopfes komplett in einem am Hals abgeschlossenen Hohlzylinder, mit Hilfe von unterschiedlichem Druck wird Luft in und aus den Lungen gepresst.
In dieser Art U-Boot-Zylinder verbrachte Paul Alexander mehr als 70 Jahre. Dessen ungeachtet bewältigte er ein Studium, machte einen Jus-Abschluss und arbeitete in diesem Bereich. Zudem schrieb er ein Buch.
Der Verstorbene war laut dem Guinness-Buch der Rekorde der Mensch, der am längsten in einer Eisernen Lunge lebte. Er konnte das Gerät demnach zeitweise verlassen, nachdem er eine spezielle Atemtechnik erlernt hatte. Schließlich kehrte er nur noch zum Schlafen in seine eiserne Lunge zurück.
Mit Erfindung der Impfung gegen Kinderlähmung in den 1950er-Jahren wurde die Krankheit zurückgedrängt und die Eiserne Lunge auch durch die Erfindung anderer Beatmungsgeräte überflüssig. Berichten zufolge gibt es weltweit nur noch einen Menschen in einem solchen Gerät: die 75-jährige Martha Lillard im US-Bundesstaat Oklahoma.
Zusammenfassung
- Paul Alexander aus Texas, der über 70 Jahre in einer Eisernen Lunge lebte, ist im Alter von 78 Jahren verstorben.
- Trotz schwerer Kinderlähmung absolvierte er ein Jurastudium und verfasste ein Buch; er hielt den Guinness-Weltrekord für die längste Lebensdauer in einer Eisernen Lunge.
- Nach der Erfindung der Polio-Impfung und modernerer Beatmungsgeräte gibt es weltweit nur noch eine Person, die in einer Eisernen Lunge lebt.