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Unfalllenker muss nach tödlichem Crash in Wien vor Gericht

Vor fast genau einem Jahr ist in der Wiener Innenstadt eine 48 Jahre alte Frau unverschuldet bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Als sie am Abend des 13. September 2022 vorschriftsmäßig mit ihrem Pkw von der Wipplingerstraße die Ringstraße übersetzen wollte, krachte ihr ein 26-Jähriger mit seinem Mercedes ins Fahrzeug. Der Mann hatte die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h deutlich überschritten. Die Staatsanwaltschaft hat in dem Fall nun Anklage erhoben.

Wie Behördensprecherin Judith Ziska auf APA-Anfrage mitteilte, wurde beim Landesgericht für Strafsachen ein Strafantrag wegen grob fahrlässiger Tötung eingebracht. Ausschlaggebend dafür sind die Erkenntnisse, die ein als Gutachter beigezogener verkehrstechnischer Sachverständiger zum Unfallhergang lieferte. Der Crash am Schottenring ereignete sich demnach bei schwierigen Straßen- und Sichtverhältnissen. Zum Unglückszeitpunkt um 19.45 Uhr regnete es stark, die Sonne war eine halbe Stunde zuvor untergegangen. Ursprüngliche Verdachtsmomente, der 26-Jährige könnte sich mit einem anderen Verkehrsteilnehmer ein Rennen geliefert haben, wurden nach kurzer Zeit widerlegt - das eingeholte Gutachten ergab jedoch, dass der Mann mit einem Tempo unterwegs war, das den Sicht- und Straßenverhältnissen nicht angepasst war.

Der 26-Jährige hatte sich zum Unfallzeitpunkt als Tourist in Wien befunden. Der gebürtige Syrier lebt in Belgien und betreibt dort seit 2014 ein gut gehendes Restaurant. Während die 48-Jährige in ihrem stark beschädigten Fahrzeug eingeklemmt wurde und von der Berufsfeuerwehr mit hydraulischem Gerät geborgen werden musste, blieb der 26-Jährige unverletzt. Die Frau wurde nach der notfallmedizinischen Versorgung durch die Berufsrettung in den Schockraum eines Spitals gebracht, wo sie ihren schweren Verletzungen erlag.

Für die Hauptverhandlung gibt es bereits einen Termin. Wie Gerichtssprecherin Christina Salzborn auf APA-Anfrage erklärte, wird der Prozess am 9. November stattfinden. Dem Angeklagten drohen im Fall eines Schuldspruchs bis zu drei Jahre Haft.

ribbon Zusammenfassung
  • Vor fast genau einem Jahr ist in der Wiener Innenstadt eine 48 Jahre alte Frau unverschuldet bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen.
  • Der Mann hatte die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h deutlich überschritten.
  • Der 26-Jährige hatte sich zum Unfallzeitpunkt als Tourist in Wien befunden.
  • Dem Angeklagten drohen im Fall eines Schuldspruchs bis zu drei Jahre Haft.