Rasanter Anstieg: Schon über 6.000 Keuchhusten-Fälle
Die Zahl der an Keuchhusten erkrankten Menschen in Österreich steigt rapide an. Mitte Juni wurden 6.300 Krankheitsfälle verzeichnet. 2023 waren es im ganzen Jahr nur rund 2.800 Personen.
Für Kleinkinder und Babys sowie Neugeborene ist eine Infektion besonders gefährlich und kann in manchen Fällen sogar tödlich enden. Zwei Babys mussten in Linz in den vergangenen Monaten bereits auf die Intensivstation.
Typisch für Keuchhusten ist, dass es nicht unbedingt zu Hustenattacken kommen muss, teilweise kommt es aber zu Atemstillstand, wie Maria Paulke-Korinek, Leiterin der Abteilung Impfwesen im Gesundheitsministerium, im Ö1-"Morgenjournal" am Mittwoch erklärte.
Impfung während der Schwangerschaft empfohlen
Vor allem Babys im ersten Lebensjahr seien anfällig, viele erkranken, bevor sie überhaupt geimpft werden. Paulke-Korinek appelliert, dass die Impfung daher schon während der Schwangerschaft zwischen der 27. und 36. Woche verabreicht wird.
Video: Immer mehr Keuchhusten-Fälle
Über die Plazenta werden die Antikörper direkt an das ungeborene Kind weitergegeben.
Doch die Impfskepsis in Österreich steigt. Viele würden sich bewusst gegen eine Keuchhusten- oder Polio-Impfung entscheiden, so Paulke-Korinek. Sie bekräftigt, dass der Impfstoff schon seit vielen Jahren am Markt ist und es dementsprechend keine Sicherheitsbedenken gibt.
Eltern sollten ihre Kinder impfen lassen. Erwachsene sollten ihre Impfung alle zehn Jahre auffrischen lassen. Ab 60 Jahren wird eine Auffrischung alle fünf Jahre empfohlen.
Zusammenfassung
- Immer mehr Menschen in Österreich infizieren sich mit Keuchhusten. Die Fälle stiegen im Juni auf über 6.000 an.
- Expert:innen schlagen deshalb Alarm und appellieren, sich mittels Impfung zu immunisieren.