Toter nach Disco-Schlägerei: Teilbedingte Haft für Teenager
Der 19-Jährige und der 17-Jährige sollen in der Nacht auf den 18. Dezember 2022 nach einem Streit vor einer Disco einen 42-Jährigen geschlagen haben. Später verstarb dieser im Spital an einer Hirnblutung. Die Blutung konnte aber nicht mit der nötigen Sicherheit auf die Schläge zurückgeführt werden.
Opfer war schwer alkoholisiert
Der später Verstorbene soll beim Feiern in einer Disco in Schattendorf mit 2,46 Promille Alkohol im Blut junge Frauen belästigt haben, hieß es von der Staatsanwaltschaft Eisenstadt. Der Betreiber habe ihn deshalb dazu aufgefordert, hinauszugehen.
Dort sollen ihn mehrere Burschen angesprochen und ihm gesagt haben, dass er damit aufhören solle. Die darauffolgende verbale Auseinandersetzung eskalierte laut Anklage und der 42-Jährige verpasste dem 19-jährigen Erstangeklagten eine Ohrfeige, woraufhin dieser mit halb geschlossener Faust zurückschlug. Der Familienvater stürzte zu Boden, blieb regungslos liegen und starb später im Spital an einem geplatzten Aneurysma.
Angeklagter bekannte sich schuldig
Der 19-jährige Syrer mit Wohnsitz im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich, der sich von Anfang an schuldig bekannte, und der 17-jährige Burgenländer, der bestritt, an der Rauferei beteiligt gewesen zu sein, wurden vom Schöffengericht wegen versuchter schwerer Körperverletzung schuldig gesprochen.
In Haft müssen sie aber nicht mehr, weil sie laut Urteil nur einen Monat unbedingt absitzen müssen - was sie mit der zwischenzeitlichen U-Haft nach dem Vorfall bereits gemacht haben.
Hirnblutung wohl nicht durch Schläge
Richterin Birgit Falb folgte mit dem Urteil dem gerichtsmedizinischen Gutachten, wonach die Hirnblutung nicht mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auf die Schläge zurückgeführt werden, sondern auch andere Ursachen haben könne.
"Die beiden Angeklagten haben den Tod nicht zu verantworten", betonte Falb. Beide müssen jeweils 100 Euro Schmerzensgeld an die Töchter des Verstorbenen zahlen. Bewährungshilfe wurde angeordnet. Die jungen Männer nahmen das Urteil ebenso wie die Staatsanwaltschaft an, die Privatbeteiligtenvertreter gaben keine Erklärung ab.
Zusammenfassung
- Am Landesgericht Eisenstadt sind am Donnerstag im Fall eines Toten nach einer Rauferei in Schattendorf zwei Jugendliche zu 15 Monaten Haft, davon 14 bedingt, verurteilt worden.
- Sie sollen in der Nacht auf den 18. Dezember 2022 nach einem Streit vor einer Disco einen 42-Jährigen geschlagen haben, der später im Spital an einer Hirnblutung starb.
- Die Blutung konnte aber nicht mit der nötigen Sicherheit auf die Schläge zurückgeführt werden.