Tod von Zwettler Krankenpflegerin scheint geklärt
"Wir wissen, um was es sich handelt", hatte Andreas Greinacher, Leiter der Transfusionsmedizin der Universitätsmedizin Greifswald (UMG), am Freitag mitgeteilt. Demnach könnten bei den selten auftretenden Hirnvenenthrombosen bestimmte Moleküle des Immunsystems eine Rolle spielen. Die "NÖN" hatten zuerst berichtet, dass die Erkenntnisse auch für den Fall der Krankenpflegerin aus Zwettl gelten würden. Die Gerinnungsspezialistin Sabine Eichinger von der MedUni Wien sagte gegenüber dem "ORF": „Dieses Ereignis ist sehr, sehr selten und wird nur bei ganz wenigen Patienten vorkommen. Im konkreten Fall sind wir rasch zu dem Entschluss gekommen, dass es sich um ein bisher unbekanntes immunologisches Krankheitsbild handeln könnte“.
Ergebnis der Obduktion steht noch aus
Die Greifswalder Ergebnisse könnten bestätigt werden, sagte Karin Fehringer, Sprecherin des Wiener AKH, am Samstag auf "APA"-Anfrage. Ein Ergebnis der Obduktion der 49-Jährigen liege noch nicht vor. Es werde einige Wochen dauern, bis alle Untersuchungen abgeschlossen seien.
In Abstimmung mit dem Paul-Ehrlich-Institut (PEI) seien von seinem Team zusammen mit österreichischen Wissenschaftern Blutproben von Menschen untersucht worden, die nach einer Impfung mit dem AstraZeneca-Vakzin schwerwiegende Thrombosen entwickelt hatten, sagte Greinacher am Freitag. Die Proben von vier Betroffenen seien intensiv untersucht worden, drei weitere hätten die Annahmen bestätigt. Weitere Proben würden noch untersucht.
Zusammenfassung
- Der Tod einer Krankenpflegerin des Landesklinikums Zwettl mehrere Tage nach einer Corona-Impfung mit dem Vakzin von AstraZeneca scheint geklärt.
- Im Körper der 49-Jährigen soll es zu einer sehr seltenen Reaktion gekommen sein, die Thrombosen auslöst.
- Deutsche Forscher halten einen bestimmten Mechanismus für die Ursache.