Teuerung: Schulstart für viele kaum noch stemmbar
Die Sommerferien neigen sich ihrem Ende zu, Anfang September beginnt die Schule wieder. Besonders die Eltern der Kleinsten werden dadurch vor finanzielle Herausforderungen gestellt.
Schultasche, Hefte, Füllfeder und Ähnliches müssen angeschafft werden - billig ist das aber nicht. Einkommensschwächere Familien müssen daher im Vorfeld genau planen, um die Ausgaben stemmen zu können.
"Wir schauen natürlich, wo man die Sachen preisgünstig kaufen könnte", erzählt Alena Pecker PULS 24 bei einer Schulstartaktion der Caritas. Ihr Sohn Michael kommt in die erste Klasse, die Schultasche haben sie aber bereits im Frühjahr gekauft, denn da war sie im Angebot.
Video: Interview mit Gabriele Zgubic, Konsumentschutz-Abteilung der AK Wien
Bis zu 200 Euro für den Schulstart
Damit sind die Ausgaben aber noch nicht erledigt. Pecker rechnet damit, dass für andere "Kleinigkeiten" noch rund 200 Euro zusammenkommen werden, "vielleicht auch mehr".
Dabei haben sie nur ein Kind, betont sie. Für sie sei "die Belastung nicht so extrem", schlimmer sei es für Familien mit mehreren Kindern. Sie würde sich mehr Unterstützung wünschen.
Schulstart-Gutscheine
Unterstützung vom Bund gibt es für Schüler:innen, deren Familien Mindestsicherung oder Sozialhilfe beziehen, erklärt Gabriele Zgubic, Leiterin der Abteilung für Konsumentenschutz der AK Wien.
Im Rahmen der Aktion "Schulstartklar" werden Gutscheine im Wert von 150 Euro pro Kind verteilt. Sie können von 5. August bis 12. Oktober in allen Libro oder Pagro Filialen in ganz Österreich eingelöst werden.
Die Gutscheine müssen aber bis zum 13. September abgeholt werden.
Aktionen und Secondhand
Wem nicht so ein Gutschein zusteht, aber trotzdem mit dem Schulstart zu kämpfen hat, solle die Augen nach Aktionen offen halten, rät Zgubic. "Die Schultasche wird sicherlich der Faktor sein, der am meisten ins Geld geht", weiß auch sie.
Wichtig sei es, schon früh mit dem Kauf zu beginnen. Mitte Juli habe es die ersten Angebote gegeben, auch sollten Preise verglichen werden.
Denn zwischen den verschiedenen Anbietern von Schulartikeln gebe es große Preisunterschiede. Ein durchschnittlicher Warenkorb für die Volksschule würde heuer etwa zwischen 70 und 130 Euro kosten, das sei eine Preissteigerung von 1,5 Prozent zum Vorjahr.
Es lohne sich auch bei Willhaben oder Secondhand nach Artikeln zu suchen. Oder eben bei der Caritas, wie Pecker und ihr Sohn Michael.
Der wurde dort auch fündig: Für ihn gab es ein Spielzeug, einen Globus und einen Stift. Auf die Schule freut sich der angehende Erstklässler schon, besonders auf "Freunde, Basteln und das Lernen". Auf die Frage, wie aufgeregt er sei, ist seine Antwort trotzdem deutlich: "Viel".
Zusammenfassung
- Der Schulstart steht vor der Tür, besonders für die Eltern von Erstklässlern kann das teuer werden.
- Hefte, Stifte und natürlich die Schultasche müssen neu angeschafft werden, doch auch dort spürt man die Teuerung.
- Die Nachfrage nach Secondhand-Artikeln oder Aktionen ist groß.
- Dass der Bund einkommensschwache Familien mit Gutscheinen unterstützt, wissen nicht alle.