Chemikalien gehortet: Zwei IS-Angehörige in Haft

In einem Großeinsatz der Polizei wurde am Mittwochmorgen eine Wohngegend in Ternitz im Bezirk Neunkirchen evakuiert. Es gab insgesamt zwei Festnahmen von islamistischen Terrorverdächtigen. Sie planten offenbar Anschläge auf Großveranstaltungen in Wien - mit einem "Fokus auf Taylor-Swift-Konzerte", wie die Behörden am frühen Abend mitteilten.

Wie PULS 24 erfuhr, soll es sich bei dem Verdächtigen in Ternitz um einen 19-jährigen jungen Mann handeln, dessen Familie aus Wien nach Ternitz gezogen ist. Die Familie, sie haben die österreichische Staatsbürgerschaft, stammt aus Nordmazedonien und hat albanische Wurzeln, berichten Anrainer. Auch der Wien-Attentäter vom November 2020 hatte mazedonische Wurzeln.

Chemikalien entwendet

Der Verdächtige soll laut PULS 24 Informationen in einem Labor gearbeitet haben und von dort offenbar Chemikalien entwendet haben, die sich zur Sprengstoff-Herstellung eignen. Das dürfte der Grund für die großräumige Evakuierung gewesen sein. Entsprechende Chemikalien wurden sichergestellt.

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"Taliban-Bart" und IS-Treueschwur

Der Verdächtige habe sich im vergangenen Jahr verändert, schildert eine Anrainerin im Gespräch mit PULS 24: "Plötzlich, eines Tages, hatte er dann so einen Taliban-Bart gehabt. Ich war mir zuerst nicht sicher, ob das der junge Mann von vis-à-vis ist."

Wie der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit Franz Ruf in einer Pressekonferenz bekannt gab, hat der 19-Jährige, der sich im Internet radikalisierte, vor einige Wochen bereits in einem Video den Treueschwur auf den "Islamischen Staat" abgelegt.

Anrainer hatten zudem eine vollverschleierte Frau bei der Wohnung des Verdächtigen gesehen. Den mutmaßlichen Verdächtigen beschreiben Nachbarn als "eher zurückhaltend". Die Eltern seien "beide ganz nett", derzeit aber wohl nicht in Ternitz.

Ein weiterer Islamist, ein mutmaßlicher Komplize, wurde in Wien festgenommen. Über ihn ist aktuell noch nichts bekannt.