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Stadt-Land-Gefälle bei Zahl der privaten Pkws in Österreich

Bei der Anzahl der privaten Pkw gibt es große Unterschiede zwischen Österreichs Gemeinden und Städten. Das zeigt eine VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. Hierzulande gibt es im Schnitt 483 Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Neben allen Wiener Bezirken liegen auch 168 Gemeinden und Städte unter dem österreichweiten Schnitt. Hochgerechnet auf 1.000 Einwohner gibt es mit 948 Autos die meisten in Andlersdorf im Bezirk Gänserndorf.

Von 217 bis 948 reicht die Spannweite der Anzahl der privaten Pkw (ohne betriebliche Pkw) pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner in Österreichs Gemeinden und Städten, so die Ergebnisse der VCÖ-Analyse. "Haushalte, die häufig mit Bahn, Bus, Fahrrad und zu Fuß mobil sein können, sparen sich im Vergleich zu Haushalten mit mehreren Pkw viel Geld und sind zudem umweltfreundlicher mobil", betonte VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky.

Mit 217 Privat-Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner weist der Wiener Bezirk Neubau die niedrigste Privat-Pkw-Dichte auf. In 14 Bezirken Wiens gibt es weniger als 300 Pkw pro 1.000 Personen. Die meisten Pkw im Verhältnis zur Bevölkerungszahl gibt es in Andlersdorf im niederösterreichischen Bezirk Gänserndorf, wo auf 154 Einwohnerinnen und Einwohner 148 Privat-Pkw kommen.

Im Landeshauptstadt-Vergleich hat Wien mit 298 Privat-Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner die Nase vorne, vor Innsbruck mit 339, der Stadt Salzburg mit 387, Bregenz mit 396 und Graz 399, informiert der VCÖ. Am höchsten ist die Privat-Pkw-Dichte im Landeshauptstadt-Ranking in Klagenfurt mit 523. Bei den Städten mit 25.000 bis 65.000 Einwohnerinnen und Einwohner liegen Bregenz (396), Dornbirn (439) und ex aequo Feldkirch, St. Pölten und Leoben (jeweils 464) an der Spitze.

Neben größeren Städten sind auch kleinere Gemeinden unter den Orten mit der niedrigsten Privat-Pkw-Dichte. Beispielsweise Kittsee, Wolfsthal und Hainburg. Hier wird jedoch aufgrund des starken Zuzugs aus der Slowakei die Statistik verzerrt, informierte der VCÖ. Das ist auch bei beliebten Tourismusorten wie Saalbach-Hinterglemm, Lech oder Maria Alm aufgrund der hohen Anzahl an Zweitwohnsitzen der Fall.

"Gerade im Mobilitätsbereich ist das Potenzial, Kosten zu reduzieren, groß", betonte VCÖ-Expertin Jaschinsky. Um das eigene Sparpotenzial eruieren zu können, empfiehlt der VCÖ einige Wochen ein Mobilitätstagebuch zu führen. In dieses trägt man ein, welche Strecken mit welchem Verkehrsmittel zurückgelegt werden. Bei Autofahrten notiert man immer auch, welche Alternativen es geben würde. Nach einiger Zeit wird der Anteil der Fahrten, die statt mit dem Auto mit Bahn, Bus, Fahrrad oder bei sehr kurzen Strecken zu Fuß zurückgelegt werden können, gut sichtbar.

Mehr öffentliche Verkehrsverbindungen auch in den Regionen, der verstärkte Ausbau der Rad-Infrastruktur und mehr Carsharing-Angebote sind wesentliche Maßnahmen, um private Haushalte finanziell zu entlasten und eine kostengünstigere Mobilität zu ermöglichen, betonte der Verkehrsclub.

ribbon Zusammenfassung
  • Bei der Anzahl der privaten Pkw gibt es große Unterschiede zwischen Österreichs Gemeinden und Städten.
  • Hierzulande gibt es im Schnitt 483 Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner.
  • Hochgerechnet auf 1.000 Einwohner gibt es mit 948 Autos die meisten in Andlersdorf im Bezirk Gänserndorf.
  • Mit 217 Privat-Pkw pro 1.000 Einwohnerinnen und Einwohner weist der Wiener Bezirk Neubau die niedrigste Privat-Pkw-Dichte auf.