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Staatsspitze gratuliert Gesundheit Österreich GmbH zum 50er

Die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) hat am Freitag bei einem Festakt in Wien samt Gratulationen der Staatsspitze ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert. Das Forschungs- und Planungsinstitut des Bundes für den Gesundheitsbereich wurde 1973 als Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) gegründet. 2006 erfolgten die Reorganisation zum nationalen Public-Health-Institut und die Umbenennung. Mehr Bekanntheit erlangte die GÖG in den vergangenen Jahren durch Analysen zur Coronapandemie.

"Um unsere gesellschaftlichen Herausforderungen zu bewältigen, brauchen wir unabhängige Fakten, sachbezogene Argumente und gegenseitiges Vertrauen", sagte Bundespräsident Alexander Van der Bellen in einer Videobotschaft an die Festgäste in der Aula der Wissenschaften. "Wir brauchen einen offenen Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und der Gesellschaft. In genau diesem Wissen wurde vor 50 Jahren das Bundesinstitut für das Gesundheitswesen gegründet - als eine eigenständige Einrichtung mit unabhängigen Expertinnen und Experten, die der Politik und der öffentlichen Verwaltung seither beratend zur Seite stehen", betonte das Staatsoberhaupt.

Die Gründung des ÖBIG vor 50 Jahren war in den Modernisierungsschub unter Bundeskanzler Bruno Kreisky (SPÖ) Anfang der 1970er-Jahre gefallen. Die Pocken waren ausgerottet, Tuberkulose ging zurück, doch mit zunehmendem Wohlstand nahmen Zivilisationskrankheiten, Schlaganfälle und Herzinfarkte zu. Die Lebenserwartung lag mit rund 74 Jahren bei Frauen und nicht einmal 67 Jahren bei Männern im internationalen Vergleich schlecht.

1972 wurde ein eigenes Bundesministerium für Gesundheit und Umweltschutz gegründet. Erste Gesundheitsministerin war Ingrid Leodolter (SPÖ) und es begann die strategische Arbeit gegen das "Sterben vor der Zeit". Mit der Einführung des Mutter-Kind-Passes wurde der Kampf gegen die Säuglings- und Kindersterblichkeit in Angriff genommen, bei der Österreich auf einem der hinteren Plätze lag. Heute zählt die Alpenrepublik zu den Ländern mit den niedrigsten Geburten- und Kindersterblichkeiten.

Der Public-Health-Gedanke begann im Gesundheitssystem Fuß zu fassen und jährliche Vorsorgeuntersuchungen wurden eingeführt. Nach internationalen Vorbildern und Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation WHO erfolgte schließlich die Gründung des Bundesinstituts für das Gesundheitswesen und am 25. Jänner 1973 der Beschluss des dazugehörigen Bundesgesetzes durch den Nationalrat.

Als Gesundheitsminister brauche "ich fundierte wissenschaftliche Empfehlungen, auf die ich mich bei politischen Entscheidungen verlassen kann", sagte Johannes Rauch (Grüne) am Freitag laut vorbereitetem Redetext. Er schätze die GÖG besonders wegen ihres breiten Blicks auf Gesellschaft, Gesundheit und Umwelt, erklärte der Ressortchef. In der Coronakrise war die GÖG von Beginn an eng in das Pandemiemanagement der Bundesregierung eingebunden und organisierte unter anderem die Geschäftsstelle der Corona-Kommission und das Prognosekonsortium. Die GÖG richtete die "Datenplattform Covid" ein und entwickelte im Auftrag des Gesundheitsministeriums ein Covid-19-Register.

Grundlage der heutigen GÖG ist das Bundesgesetz über die Gesundheit Österreich GmbH vom 31. Juli 2006. Alleingesellschafter ist der Bund, vertreten durch den Gesundheitsminister. Die GÖG ist nicht gewinnorientiert und in drei Geschäftsbereiche gegliedert: das weiter bestehende ÖBIG, den Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) und das Bundesinstitut für Qualität im Gesundheitswesen (BIQG). Die GÖG ist eine wissenschaftliche Einrichtung und arbeitet im Auftrag des Bundes, der Bundesgesundheitsagentur (BGA) und der Bundes-Zielsteuerungskommission. In ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit ist sie weisungsfrei.

"Heute präsentiert sich die GÖG als ein umfassendes und modernes Public-Health-Institut, das national und international vernetzt ist und dessen Themengebiete breiter und vielfältiger denn je sind", betonte GÖG-Geschäftsführer Herwig Ostermann zum Jubiläum. "Nur eines hat sich im Laufe der Zeit nicht verändert, das Streben nach mehr 'Gesundheit für alle' ist auch nach einem halben Jahrhundert unser täglicher Antrieb." U.a. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides per Videobotschaft und die anwesende Direktorin der Abteilung Gesundheitspolitik und Gesundheitssysteme der Länder vom WHO-Europabüro, Natasha Azzopardi-Muscat, reihten sich in die Gratulationen ein.

Die GÖG fungiert auch als Kompetenzstelle für Gesundheitsförderung. Diesem Bereich soll sie sich nun wieder stärker widmen, genauso wie dem Zukunftsthema Gesundheit und Klima. Als Folge der Pandemie wird die GÖG auch mit Projekten aus der Aufbau- und Resilienzfazilität der EU beauftragt - dabei geht es um die Stärkung der Primärversorgung, der Etablierung von Community Nursing und die flächendeckende Ausrollung der Frühen Hilfen. Daneben hat die GÖG viele internationale Kooperationen, unter anderem mit der WHO und der EU-Kommission.

( S E R V I C E - https://goeg.at )

ribbon Zusammenfassung
  • Die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) hat am Freitag bei einem Festakt in Wien samt Gratulationen der Staatsspitze ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert.
  • Das Forschungs- und Planungsinstitut des Bundes für den Gesundheitsbereich wurde 1973 als Bundesinstitut für Gesundheitswesen (ÖBIG) gegründet.
  • 2006 erfolgten die Reorganisation zum nationalen Public-Health-Institut und die Umbenennung.
  • In ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit ist sie weisungsfrei.