Schweden erwägt Altersbeschränkung für Soziale Medien
Der schwedischen Polizei zufolge nutzen Gangs seit einigen Jahren Instagram, TikTok & Co verstärkt dazu, um Teenager für Anschläge in Skandinavien zu rekrutieren. Einige von ihnen seien erst elf Jahre alt. Allein zwischen Jänner und Juli summierte sich die Zahl der Mordverdächtigen unter 15 Jahren in Schweden auf 93. Das sind dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum. Das Land verbucht inzwischen europaweit die meisten tödlichen Schießereien pro Kopf. Die dänische Polizei registrierte in den vergangenen Monaten 32 Fälle, in denen Schweden für Gewalttaten in Dänemark angeheuert wurden.
Justizminister Strömmer zufolge haben mehrere Firmen wie die Facebook-Mutter Meta, die Alphabet-Tochter Google oder der Snapchat-Betreiber Snap angekündigt, "alles in ihrer Macht Stehende" zu tun, um das Problem in den Griff zu bekommen. Sollten die Ergebnisse nicht zufriedenstellend ausfallen, werde der Gesetzgeber einschreiten. Hierfür werde geprüft, welche Beschränkungen in anderen Ländern für Schweden passend wären. Die betroffenen Firmen waren für einen Kommentar zunächst nicht zu erreichen.
Zusammenfassung
- Schweden erwägt eine Altersbeschränkung für soziale Medien nach australischem Vorbild, um die Rekrutierung von Jugendlichen durch kriminelle Banden zu verhindern.
- Zwischen Januar und Juli 2024 wurden in Schweden 93 Mordverdächtige unter 15 Jahren gezählt, was dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum sind.
- Unternehmen wie Meta, Google und Snap haben angekündigt, Maßnahmen gegen die Nutzung ihrer Plattformen für kriminelle Zwecke zu ergreifen.